Wer einen neuen WordPress-Blog startet, steht unter anderem vor der Auswahl eines passenden Themes.
Neben vielen kostenlosen und kostenpflichtigen Themes gibt es seit einer Weile auch von WordPress selbst einige interessante Theme-Alternativen, die man sich durchaus mal anschauen sollte.
In diesem Artikel stelle ich die 5 WordPress-Standard-Themes vor, gehe auf deren Einsatz- und Anpassungsmöglichkeiten ein und werfe zudem einen kurzen Blick auf das kommende neue Standard-Theme.
Die WordPress Standard-Themes
Früher gab es über viele Jahre nur ein WordPress-Standard-Theme mit dem Namen „Kubrick“.
Das war weder besonders schön, noch wurde es über die Jahre irgendwie groß angepasst oder erweitert. Eine wirkliche Alternative war es für mich jedenfalls nicht.
Im Jahr 2010 hat man dann aber bei WordPress damit begonnen neue Standard-Themes zu veröffentlichen und seitdem ist jedes Jahr ein weiteres hinzugekommen.
Inzwischen sind es 5 Stück und ein weiteres Theme ist schon in Arbeit.
Von TwentyTen bis TwentyFourteen
Im Folgenden stelle ich die aktuell erhältlichen 5 Standard-Themes etwas genauer vor.
TwentyTen
Den Anfang machte 2010 das Theme mit dem Namen TwentyTen. Passend zum Erscheinungjahr wurde das Theme benannt und das hat man seitdem beibehalten.
Allerdings muss man dazu sagen, dass WordPress auch die älteren Standard-Themes regelmäßig aktualisiert, damit sie mit den neuesten WordPress-Versionen funktionieren.
Über 2,2 Millionen mal wurde dieses Theme bisher heruntergeladen, was für dessen Popularität spricht. Im Einsatz dürfte es aber noch häufiger sein, da es seit ein paar Jahren bei jeder WordPress-Installation automatisch dabei ist (wie die anderen Standard-Themes auch).
Dabei ist das Theme noch relativ klassisch aufgebaut, mit wenigen Anpassungsmöglichkeiten und optisch eher unscheinbar.
Auf Grund der nachfolgenden Themes von WordPress kann man dieses kaum noch jemandem wirklich empfehlen.
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TwentyEleven
Nicht wirklich viel schicker fällt das Theme TwentyEleven aus, welches als nächstes veröffentlicht wurde.
Der Header ist etwas moderner gehalten und ein responsive Design wurde erstmals genutzt, damit das Theme auch auf Smartphones nutzbar ist.
Die Anpassungsmöglichkeiten sind etwas besser geworden, aber an dem grundsätzlichen Layout kann man nicht viel ändern. Zudem ist mir der Header viel zu hoch.
Für einen einfachen Blog oder eine einfache Nischenwebsite ist das Layout durchaus zu gebrauchen. Wer es dagegen individueller und anpassbarer mag, ist hier nicht so gut bedient.
Die Download-Zahlen sehen mit mehr als 2,3 Millionen recht gut aus. Allerdings liegt auch das daran, dass damals viele ältere WordPress-Installationen das Theme nicht automatisch mitbrachten. Bei den aktuelleren Themes ist das anders, weshalb diese viel seltener manuell heruntergeladen werden.
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TwentyTwelve
Kreativer wurden die WordPress-Entwickler dann mit dem Theme TwentyTwelve.
Die Header-Grafik wurde standardmäßig entfernt, so dass nun der Content deutlich präsenter ist.
Das gesamte Layout ist etwas leichter und lockerer geworden. Im ersten Moment fehlt dadurch vielleicht der Wiedererkennungseffekt, aber dafür eigent sich das Theme sehr gut zur Anpassung.
Die Anpassung der statischen Startseite ist gut gelungen und so kann man hiermit schon recht anschauliche Blogs umsetzen.
Mir persönlich ist allerdings die Navigation zu blass, was zwar mittels CSS leicht änderbar ist, aber das kann eben auch nicht jeder.
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TwentyThirteen
Nach drei eher etwas klassischen Themes hat man dann einen anderen Weg eingeschlagen.
Mit dem Theme TwentyThirteen hat man ein optisch völlig anderes Theme herausgebracht.
Auf den ersten Blick konnte ich damit nicht so viel anfangen, allerdings habe ich später das Theme schätzen gelernt. Es bietet viele Anpassungsmöglichkeiten, interessante Post Formate und von Hause aus bereits ein individuelleres Layout.



So habe ich z.B. mehrere Nischenwebsites mit diesem Theme umgesetzt, wobei ich einige Änderungen vorgenommen habe. Hier z.B. meine Site werkzeugkoffer-kaufen.de:
Von Hause aus sind auch hier die Einstellungsmöglichkeiten okay, aber nicht sehr umfangreich. Mittels passender Plugins (die ich separat vorstellen werde), kann man aber auch dieses Theme recht gut anpassen.
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TwentyFourteen
Das bisher letzte offiziell erschienene Theme TwentyFourteen hat sich dann nochmals stark verändert.
Linksbündig, dunkle Sidebar, interessante Navigation mit Suchfunktion, minimalistischer Header und andere Dinge unterscheiden dieses Theme deutlich von den anderen.
Mir gefiel das Theme von Anfang an sehr, da es wirklich modern wirkte und aus der Masse an kostenlosen Themes herausstach. Zudem wirkte es kompakter, da es nicht mit so viel White Space arbeitet wie andere Themes.
Die Anpassungsmöglichkeiten waren etwas besser, wobei man auch hier mit speziellen Plugins nachhelfen kann.
Ich habe das Theme bei meinem Blog nischenseiten-guide.de im Einsatz:
Die Möglichkeit große Bilder und Grids zu nutzen erweitern das Design-Spektrum. Drei Widget-Bereiche sorgen ebenfalls für Flexibilität.
Für News- und Magazin-Websites sehr gut geeignet.
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Vorteile und Nachteile der Standard-Themes
Die Standard-Themes von WordPress bieten mittlerweile viel Flexibilität. Sie sind zum einen sehr unterschiedlich, können aber zudem noch recht gut angepasst werden.
Es gibt für einige Themes spezielle Plugins, welche die Anpassungs-Möglichkeiten stark erweitern, so dass auch Laien große Änderungen vornehmen können. (dazu folgt in Kürze ein weiterer Artikel)
Zudem sind die Themes nach meinen Erfahrungen sehr schnell. Eine gute Ladezeit ist unter anderem für Google mittlerweile sehr wichtig und auch die Leser wissen das zu schätzen.
Technisch sind die Themes ebenfalls in Ordnung und werden, wie schon gesagt, regelmäßig aktualisiert. Das ist gerade bei kostenlosen Themes sonst nicht so häufig der Fall.
Und man kann darauf vertrauen, dass die Themes relativ sicher sind. Regelmäßige Update sorgen dafür.
Ein Nachteil ist sicher, dass sehr viele WordPress-Nutzer die Standard-Themes einsetzen. Man sollte also auf jeden Fall die Themes stark anpassen, um einen individuellen Blog mit einem guten Wiedererkennungswert zu haben.
Zudem bringen die Standard-Themes nur die Kernfunktionalität mit. Alle weiteren Features muss man per Plugin nachinstallieren. Ich finde das zwar gut, da man sich so nicht mit Funktionen herumschlagen muss, die man gar nicht nutzt, aber gerade Einsteiger trauen sich oft nicht an Plugins heran, sondern wollen alles „Out of the Box“ haben.
Mein Favorit
Ich mag das Theme TwentyThirteen mittlerweile am liebsten. Es lässt sich gut anpassen, ist flexibel und sieht einfach gut aus. Zudem ist die Usability für die Nutzer sehr gut.
Gleich dahinter folgt das Theme TwentyFourteen, welches sicher das auffälligste ist.
TwentyFifteen
Im Dezember soll mit der WordPress-Version 4.1 das nächste Standard-Theme veröffentlicht werden. Es trägt natürlich den Namen TwentyFifteen und kann derzeit zum Testen heruntergeladen werden.
Als erstes fällt der fehlender Header auf. Dafür gibt es eine interessante Aufteilung in linken und rechten Content-Bereich.
Man legt hierbei wieder mehr Wert auf den Einsatz als Blog-Theme, verpasst diesem dennoch ein modernes und stylisches Layout.
Die Anpassungs-Möglichkeiten sehen sehr interessant aus.
zum Theme-Preview auf wordpress.com
Fazit
Mittlerweile sind die Standard-Themes von WordPress eine gute Alternative zu kostenlosen und auch zu Premium-Themes.
Allerdings hängt es auch hier natürlich davon ab, was man sucht und wie viel Arbeit man in die Anpassung stecken möchte. Letzteres ist definitiv notwendig.
In Punkto Technik, Schnelligkeit und Sicherheit sind sie auf jeden Fall zu empfehlen. Und ich mag es, dass sie relativ schlicht sind und man sie deshalb sehr gut den eigenen Vorstellungen anpassen kann.
Umfrage
Welches der WordPress Standard-Themes gefällt euch am besten? Ist es vielleicht sogar das kommende TwentyFifteen?

Ich benutze das Thema TwentyTwelve. Das Theme läßt sich mit den Plugins „Styles“ und „Styles: TwentyTwelve“ sehr umfangreich anpassen. Leider produziert das Theme auf vielen Seiten doppelte bzw. mehrfache H1-Überschrifte, was man scheinbar nur manuell beseitigen kann.
Kostenpflichtige Themes habe ich bisher noch nicht verwendet. Bieten die außer eines besseren Designs auch funktionell mehr?
Habe bis jetzt TwentyEleven benutzt und war damit zufrieden – habe als Künstlerin aber keine großen Ansprüche :) Vor kurzem habe ich ein anderes Thema ausgewählt – Responsive Theme. Bis jetzt komme damit sehr gut klar :)
Meine ersten Blogerfahrungen habe ich damals mit Twenty-Ten gemacht. An diesem Template habe ich mich ausgetobt und mir das Notwendigste an php und css beigebracht – nach dem trial-and-error Prinzip. Unzählige Male habe ich mir den Blog ins Nirvana geschossen und gelernt, dass Backups wirklich eine gute Sache sind :-)
Am schönsten finde ich das Twenty-Fourteen, es ist vom Design her wirklich gelungen. Ich habe es momentan zwar nirgendwo in Verwendung, würde selbst am Design aber gar nicht mehr viel ändern. Das 2015-Theme ist für mich eher ein Rückschlag in Sachen Optik!
Mit den Standard-Themes kann man auf jeden Fall auch gute Seiten aufbauen. Darüber hinaus kann ich jedem, der nicht viel Arbeit in CSS etc. stecken will, das Plugin Elementor anzusehen! Ist mir ne große Hilfe dabei, Seiten flexibel und abwechslungsreich zu gestalten!
Gruß Michel
Ich benutze das Theme Exford und fahre damit ganz gut