Wie schon letztens mal beschrieben, wird es eigentlich immer schwieriger Kommentar-Spam zu entdecken.
Natürlich gibt es immer noch die ziemlich offensichtliche englischsprachige Spameinträge, aber die Spammer werden kreativer.
Und so gibt es auch immer mehr deutschsprachigen Spam, der auf den ersten Blick nicht als solcher zu erkennen ist.
Deshalb hilft es, wenn man neben dem eigentlichen Spam-Text und der URL des Kommentar-Schreibers weitere Infos bekommt, die eine Beurteilung vereinfachen.
Heute stelle ich ein Plugin vor, dass mir seit einiger Zeit dabei hilft.
Comment Location Tracker
Ich habe schon viele Plugins vorgestellt, die gegen Kommentar-Spam helfen.
Aber die Kommentare werden immer besser und damit auch schlechter automatisch zu entdecken.
Deshalb hatte ich mich nun vor einer Weile umgeschaut, ob es nicht ein Plugin gibt, welches mir anzeigt, aus welchem Land ein Kommentar stammt.
Und tatsächlich bin ich beim 2. oder 3. Versuch auf eine funktionierende Lösung gestoßen.
Dieses Plugin nennt sich „Comment Location Tracker“ und nimmt die IP-Adresse des Kommentar-Schreibers und zieht aus einer GEO-Datenbank die Region raus.
Das sieht dann ungefähr so aus:
Man hat also eine neue zusätzliche Spalte bei den Kommentaren und dort wird Ort, Region und/oder Land angezeigt. Für Europa scheint die GEO-Datenbank genauere Infos zu liefern. Andere Kommentare, z.B. aus Russland sind da nicht so genau bis zum Ort aufgelöst.



Ort und selbst die Region interessieren mich aber eigentlich gar nicht. Mich interessiert das Land.
Natürlich lösche ich nicht pauschal Kommentare aus einem Land. Das könnte man viel einfacher z.B. mit Antispam Bee machen.
Aber ich finde es eben dann hilfreich, wenn ich mir nicht so ganz sicher bin, ob ein Kommentar nun Spam ist oder nicht. Da ist ein Herkunftsland von weit hinter den sieben Bergen ;-) eher ein schlechtes Zeichen.
Installation
Man kann das Plugin direkt im WordPress-Admin installieren, indem man auf „Plugins“ geht und dort auf „Installieren“.
Dann gibt man „Comment Location Tracker“ ein und sieht ungefähr das folgende:
Dann klickt man auf „Jetzt installieren!“.
Einstellungen kann man zwar vornehmen, aber da kann man nur 2 Dinge einstellen:
- „Show location on front-end“ = Man kann die Location der Kommentierer auch im Blog selber anzeigen lassen.
- „Show admin location on front-end“ = Man kann seinen eigenen Ort beim Schreiben im Blog anzeigen lassen.
Beide Optionen habe ich deaktiviert.
Fazit
Das Plugin ist nun zwar nicht das Allheilmittel geht Blog-Spam. Aber ich finde es hilft dabei manche unklaren Kommentare besser beurteilen zu können.
Immer öfter fallen mir z.B. Spam-Kommentare auf, die deutsche Sätze einfach aus anderen Kommentaren „klauen“. Das erkennt man so erstmal gar nicht und da hilft es, wenn man das Land sieht, woher dieser „Copy and Paste“ Kommentar kommt.
Gerade für deutschsprachige Blogs sind Kommentare aus Asien, Amerika etc. oft eher ungewöhnlich.
Hey Peer,
Du hast absolut recht, manchmal ist es extrem schwierig Spam von echten Kommentaren zu unterscheiden. Die Programmierer von solchen Skripts sind nicht blöd und werden auch immer besser. Da muss man manchmal höllisch aufpassen.
Zum Glück wurde ich auf meinen Blogs bisher davor verschont.
LG Videobotschafter
Tools wie Scrapebox ermöglichen ja problemlos mit einem Auto Commenter Kommentare in allen Sprachen abzusetzen. Meistens sind die Kommentare dann so allgemein gehalten, das man sie wirklich schnell erkennt ala „Das ist aber ein toller Eintrag“ oder „Vielen Dank für diesen Artikel“. Kreativ fand ich „hey, du hast ja noch gar keinen facebook like button“. Die meisten Kommentare dieser Art sind sehr kurz gehalten und beziehen sich so gar nicht aufs Thema im Artikel. Da lohnt es sich dann schon, mal genauer drauf zu schauen. Das plugin probier ich aus. Merci für den Hinweis.
Es stimmt, es wird schwieriger. Schlechtes Deutsch ist kaum noch dabei. Doch meist sind die Kommentare kurz und was mir auffällt, suchen sie immer recht alte Artikel für die Platzierung.
Ich gönn mir ab und zu den Spaß und besuche die angegebene Webseite. Zu dem verwende ich utrace.de für die IP Verfolgung. Meistens lande ich dann in den Niederlanden.
Allerdings habe ich auch nur wenige Besucher und Kommentare. Daher kann ich es mir (noch) leisten, kein weiteres Plugin zu installieren. Vorsorglich packe ich es mir aber schon mal in mein lokales Archiv – man weiß ja nie ;-)
Danke für den Hinweis.
Also die Anzahl der Kommentare werden in der letzten immer mehr, die eine viel bessere Struktur aufweisen können. Das heißt, dass ich kaum noch Kommentare finde, die mit einer schlechten Grammatik fabriziert wurden.
Ein PlugIn, das den Ort bzw. das Land eingrenzen kann, ist natürlich sehr vorteilhaft, um zu erkennen, ob ein Kommentar wirklich mit Spam versehen ist oder nicht.
Ist eine tolle Idee… ich denke bei so großen Projekten wie bei dir ist das eine lohnenswerte Erweiterung. Mir selbst reicht bisher das Ansehen der jeweiligen IP. Sehe ich, dass unter einer IP-Adresse mehrere Kommentare mit unterschiedlichen Namen und Links veröffentlicht wurden, lässt das schon Vermutungen aufkommen. Mit einigen Tricks (Surfen über anderen Servern) kann man das wohl aber sicherlich umgehen.
Was ich nicht verstehe: Wenn die Kommentare eine gute Qualität haben, wieso sie dann nicht stehen lassen?
Spam-Kommentare erkennt man ja gut daran, dass sie kaum auf den Artikel-Inhalt eingehen („Danke für den Super-Blogartikel! Jetzt sehe ich das Thema aus einer ganz neuen Perspektive!“).
Das Land würde ich mich jedenfalls nicht trauen, als Indikator heranzuziehen.
Das Plugin wird vorgemerkt.. hatte schon öfters mit dem Gedanken gespielt gewisse Länder einfach via .htaccess auszusperren aber wer weiß wie viele Reisende das mit aussperrt.. :-/
Wenn es einfach ein woanders rauskopierter Satz ist oder irgendeine allgemeingültige Phrase, dann ist das schon Spam.
Und das Land ist natürlich kein alleiniger Entscheidungsfaktor. Aber es kann in die Entscheidung einfließen.
Aber natürlich lasse ich auch Kommentare aus „komischen“ Ländern zu, wenn der Kommentar selbst in Ordnung ist.
Es ist eben eine Gratwanderung.
Und was machst du, wenn ein Kommentar hilfreich ist, zum Thema passt und sympathisch geschrieben ist, sich der ‚Spammer‘ also richtig Mühe gegeben hat und du merkst, dass er sich deinen Artikel wirklich durchgelesen hat und sich für das Thema ehrlich interessiert? Und dann ein Link dahinter ist und Shanghai dahinter steht? Einfach löschen? Ich finde, wenn der Kommentar gut ist, sollte die Mühe auch belohnt werden.
Finde ich aber schon krass, von der Nationalität eines Kommentators auf Spam zu schließen. Wenn er sinnvoll in deutscher Sprache kommentiert, wäre das für mich kein Spam. Es gibt auch genug Spammer aus Deutschland.
Klingt ganz brauchbar. Hab heute wieder einen freigeschalten und 20 Minuten später kam unter der selben IP aber mit anderem Namen und anderer EMail die Antwort auf den davor geschriebenen Kommentar. Da bekommt man dann schon die Krise.
Moin,
na ja, was wirklich geholfen hat, ist dass ich mittlerweile gar keine Kommentare zu alten Artikeln mehr zulasse. Hat mich zwar dann doch einige Kommentare gekostet, gerade bei gut rankenden Einträgen, die immer noch Besuchermassen von Google bringen, aber das ist mir mein Seelenfrieden dann doch wert ;)
Das Plugin ist bestimmt gut, aber noch ein Plugin aufs WP aufsetzen, da versuche ich immer noch schlank zu bleiben.
Gruß
Marc
@ Schredderer und Karsten
Wie ich schon geschrieben habe, ist die Nationalität nur ein weiterer Faktor, den ich in die Entscheidung mit einbeziehe.
Wenn der Kommentar sinnvoll und passend ist, dann lasse ich natürlich auch diese Kommentare stehen.
Wenn ich aber 5 neue Kommentare innerhalb kurzer Zeit bekomme, alle unter anderem anderen Namen/andere IP, aber alle aus Shanghai, dann werde ich stutzig. :-)
Hört sich wirklich brauchbar an das Plugin, deswegen danke für die Vorstellung.
Die Variante bei alten Beiträgen die Kommentare komplett zu verbieten, kann ich zwar verstehen, finde ich persönlich jedoch nicht optimal (kommentiere öfters mal bei älteren Sachen in neuen Blogs).
Hallo Peer, ich bin jetzt nicht besonders von Spam betroffen, aber andere Blogs von mir werden nur mit Akisment geschützt.
Mit über 100 Spam Kommentaren am Tag würde ich nicht fertig werden.
Da ich viele Plugins bereits verwende, wie schaut es mit der Belastung und Ladezeit aus. Verbraucht das Plugin viele Ressourcen?
Gerade finde ich wieder einen Spam Kommentar und möchte meinen ersten Eintrag ergänzen.
Auch ich verwende AntiSpam Bee und blockiere von vornherein die TLDs CN, PL und RU. Sollte von dort tatsächlich ein „echter“ Kommentar dabei sein, ist das eben Pech. Aber ganz nach dem Motto, „was ich nicht weiß, mach mich nicht heiß“ stört mich das nicht. Ich giere nicht so nach Kommentar Einträgen, nach der Devise, „Hach wie schön, ich wurde gefunden“.
Der jetzige Kommentar dreht sich mal wieder um den Facebook-Button und kommt diesmal aus Rumänien. Was ich noch feststelle ist, dass sich die eingetragenen Webseiten häufig mit Wassersportarten, Skaten oder Sportschuhen befassen, meist natürlich nur eine Seite. Ich weiß nicht, ob es diese Vorlagen im Tausender Stück zu kaufen gibt ;-)
Den Comment Location Tracker muss ich mal testen, klingt nach einer effektiven Ergänzung zur Spam-Identifikation. Auch wenn die Herkunft -wie hier schon ausführlich diskutiert- ja kein absolutes Maß sein sollte. Content ist immer noch der aussachlaggebende Faktor, selbst bei Spamming.
Frage mich wie weit das noch gehen soll, diese parallele Entwicklung von Spam-Erkennungs-Software und Einfallsreichtum der Spammer. Ist das ein Teufelskreis oder besteht tatsächlich Hoffnung, dass Kommentarspam eines Tages so gut geblockt werden kann, dass sich der Aufwand für Spammer nicht mehr lohnt und sie es ein für alle mal bleiben lassen?
Hallo Peer,
hatte gerade einen Beitrag auf SiN gelesen, und was gefühlt zunimmt in Sachen ‚Kommentar-Spam‘ sind Deeplink-Kommentare.
Im Prinzip, wenn der Kommentar relevant ist und der Nutzer (wobei man manchmal nicht weiß, ob es wirklich derjenige ist, auf die die URL verlinkt) Interesse zeigt, dann ist ja in gewisser Weise Okay. Aber, was mal interessant wäre, ob nicht Google bei zu vielen Kommentaren, die alle nur ‚external‘ sind nicht irgendwann mal anfängt die Seite die die Kommentare ‚verteilt‘ abzustrafen, in welcher Form auch immer. Ich weiß, dass das Thema, wie man mit Kommentaren auf seinem Blog umgeht, ziemlich komplex ist, aber ich finde persönlich, deeplinks in Kommentar-Namen-URLs zu setzen, ist schon ziemlich dreist. Gut, kann jeder handhaben wie er will – aber die URL bei Kommentaren ist aus meiner Sicht dafür da, dass wenn jemand einen sinnvollen Kommentar abgibt, dass man einfach mal schauen kann, was er so schreibt… Ok, der Link kommt dazu, aber rein vom Grundgedanken… Nun denn, war mir nur eben beim Kaffee wieder mal aufgefallen und hier passt es ja rein :)
VG
Heiko
Für unseren WordPress-Blog haben wir früher Akismet eingesetzt. Da kam aber doch noch einiges an fremdsprachigem Spam durch. Seit über einem Jahr setzen wir jetzt Anti-Spam-Bee ein und damit kommt von diesem Müll nichts mehr durch. Was bleibt sind ca. 1 % „handgemachter“ oder zumindest gut gemachter maschineller, deutschsprachiger Spam. Die erkennt man, wie Tanja oben schon bemerkt hat, tatsächlich meistens auf den ersten Blick, weil sie sich nicht oder nur sehr oberflächlich mit dem Inhalt befassen (Ziel ist ja nicht ernsthaft zu diskutieren oder zkommentiern, sondern in möglichst kurzer Zeit viele Backlinks zu sammeln). Da entfernen wir dann kurzerhand den Link zur Webseite, ebenso wenn Keywords als Namen verwendet werden. NoFollow verwenden wir in der Regel nicht.