Meine Traffic-Tipps für Blogs haben recht unterschiedliche Ausrichtungen. Während manche Tipps allgemeingültig sind und jedem Blogger empfohlen werden können, sind andere Tipps eher mit Vorsicht einzusetzen und bringen Chancen, aber auch Risiken mit sich.
Zu letzterer Kategorie gehört der heutige Traffic-Tipp. Darin geht es um eine Methode, wie man Aufmerksamkeit und damit Backlinks und neue Besucher gewinnen kann.
Aufmerksamkeit
Der heutigen Traffic-Tipp kann für recht viel Aufmerksamkeit sorgen, wenn man ihn richtig einsetzt und es nicht übertreibt. Dazu nutzt man einen bestehenden und relativ bekannten Blog eines anderen Bloggers.
Indem man sich einen bestimmten Artikel dieses Blog vornimmt (oder sogar den Blog insgesamt) und diesen kritisiert, eine anderen Meinung zu bestimmten Punkten vertritt oder auf eine andere Weise einen Kontrapunkt setzt, erzeugt man Aufmerksamkeit.
Im Idealfall greift sogar der betreffende Blogger den „Ball“ auf und schreibt ebenfalls einen Artikel dazu oder äußert sich in sozialen Netzwerken.
Vorteile, wenn man einen Top-Blog kritisiert
Diese Vorgehensweise hat ein paar Vorteile. Gerade neue Blogs haben unter anderem das Problem, dass sie kaum Fans und Stammleser haben, die einen Artikel in Social Networks etc. nach vorne bringen.
Mit dieser Methode macht man sich Fans und Stammleser eines großes Blogs zu nutze, da diese zumindest teilweise auf einen kritischen Artikel über ihren Lieblingsblog reagieren werden. Es wird Feedback dazu geben, welches zu einigen Backlinks und Besuchern führen wird.
Reagiert sogar der betreffende Blogger selber, kann dies zu weiterer Aufmerksamkeit und sogar zu einem neuen Kontakt führen. Langfristig kann dies sehr von Vorteil sein.
Nachteile, wenn man einen Top-Blog kritisiert
Allerdings ist diese Methode nicht ganz ohne Risiko. Fühlt sich der betreffende Blogger oder seine Leser angegriffen, kann dies zu einem sogenannten Shitstorm führen. Das möchte man als Blogger nicht wirklich haben.
Die Reaktionen hängen vor allem von 2 Dingen ab. Zum einen vom eigenen Ton und der Art und Weise der Kritik. Wählt man einen nachvollziehbaren Kritikpunkt und bleibt dabei sachlich und freundlich, dann wird die Reaktion meist ähnlich ausfallen. Wird man dagegen ausfällig, persönlich und geht unter die Gürtellinie, braucht man sich über eine entsprechende Reaktion nicht zu wundern.



Zum anderen hängt es stark vom Typ des Top-Bloggers und seiner eigenen Leserschaft ab. Ohne jetzt jemandem zu nahe treten zu wollen, aber wenn ich sehe, was in manchen Blogs in den Kommentaren so abgeht und auf welchem Niveau dort „diskutiert“ wird, sollte man sich vorher genau darüber informieren, wie die Leserschaft eines anderen Blogs drauf ist.
Man sieht sich immer zweimal im Leben
Generell sollte man darauf achten, den anderen Blogger mit Respekt zu behandeln. Die Kritik sollte nie persönlich sein, sondern sich um nachvollziehbare Aspekte des Blogs oder eines Artikels drehen.
Von Ton und Stil her sollte man nüchtern bleiben und keinesfalls Anlass dafür geben, dass sich jemand über die Maßen darüber aufregen kann.
Zudem sollte man sich vorher sehr genau überlegen, mit welchen Blogs man das machen kann und man sollte es auf gar keinen Fall übertreiben, damit nicht der Verdacht aufkommt, man täte es auschließlich der Aufregung und Aufmerksamkeit wegen.
Wenn man sich an diese Dinge hält, wird man nicht nur Aufmerksamkeit und Traffic gewinnen, sondern womöglich auch einen wertvollen Kontakt.
Beispiel
Es gab mal einen Artikel in einem anderen Blog, mit dem ich inhaltlich nicht konform gegangen bin. Es handelte sich nicht um einen absoluten Top-Blog, aber er war gut besucht und mein Blog war noch relativ klein.
Ich habe einen eigenen Artikel dazu geschrieben und bin auf Aussagen des anderen Bloggers eingangen und habe manche davon kritisiert und meine eigene Meinung dazu kundgetan. Aber alles davon auf eine faire Art und Weise.
Der Artikel war recht beliebt und es kam sogar ein Kontakt zu dem anderen Blogger zustande. So etwas kann und sollte man nicht ständig machen, aber wenn es sich anbietet, ist es eine gute Möglichkeit für Aufmerksamkeit zu sorgen.
Fazit
Einen Top-Blog/-Blogger zu kritisieren bietet viel Potential für Aufmerksamkeit, Backlinks und Traffic. Allerdings ist es doch ein wenig das Spiel mit dem Feuer und man sollte vorsichtig vorgehen, um sich nicht zu verbrennen.
Wer Kritik auf hohem Niveau und mit persönlichem Respekt äußert, wird in der Regel aber auch entsprechendes Feedback bekommen.
Die Idee ist ja auch nicht schlecht. Nur sollte das, meiner Meinung nach, nicht geplant passieren. Wenn ich auf eine Seite komme und eine andere Meinung habe, dann würde ich das sehr wohl auch in einem Blog Artikel verpacken.
Nur sollte nicht jeder jetzt durch das Internet pflügen und andere Seiten kritisieren. Aber darauf hast du ja schon hingewiesen.
Hallo Peer,
das stimmt, was du da schreibst. Ich habe das in etwa so erlebt. Zum Beispiel bei technischen Themen.
Wenn es zu einem Thema passt, worüber man schreibt, hilft ein Link ja oft weiter, um Dinge näher zu beleuchten. Wenn ich da auf den Caschy verlinke, steigen fast automatisch meine Besucherzahlen durch aktivierte Pingbacks.
So ist das auch bei Mobilegeeks. Nur muss ich da in einem Disqus-Kommentar einen Kommentar mit Link hinterlassen. Und so habe ich mich mal vor dem Neustart von Mobilegeeks sehr kritisch über die Seite geäußert. Effekt war: Der Sascha war angefressen und hat öffentlich die Defizite meiner Seite zur Schau gestellt.
Nun ja, dadurch stiegen zwar auch die Besucherzahlen. Das war aber nicht mein Ziel. Nachdem die aber neugestartet haben, habe ich gesehen, wie gut die Arbeit hinter Mobilegeeks läuft. Und ich nehme diesen Blog immer wieder heran, um meine Artikel zu untermauern. Hier und da werde ich dafür auch mal erwähnt. Und damit ist das ausgestanden, und wir schicken uns die Leser zu.
VG Henning
Hi,
ich bin generell ein stiller Leser dieses Blogs und möchte einfach mal dazu meine Meinung loswerden: Wenn wir jetzt -an sich ein solides Magazin für Smartphones im normalen Mittelfeld- einen Konkurrenten kritisieren, der zigfach mehr Besucher und eine viel höhere Sichtbarkeit hat, dann wird der wohl vor sich hinlächeln und nichts weiter tun. Seien wir doch ehrlich: Follow-Empfehlungen sind heißbegehrt, vor allem die, die kostenlos sind. Und gerade aus unserer Branche weiß ich, dass dort etliche „Empfehlungen“ gekauft sind und keiner will es zugeben. Die Lügen bis sich die Balken biegen und das ist schade, weil echte Empfehlungen sehr selten sind. Vor allem, wenn eine Seite besseren Content bietet als eine die deutlich besser rankt. Wir sind auf dieser Schiene immer ehrlich und korrekt und stellen dabei fest, dass es oft ohne Backlinks nicht aufwärts geht.
Ich möchte an dieser Stelle auf folgenden Artikel hinweisen, der uns wirklich geholfen hat und auch gegenwärtig weiter hilft: https://www.blogprojekt.de/16-tipps-fuer-einfache-und-schnelle-backlinks/
Vielen Dank!
Hallo Peer,
dann werde ich die Artikel auf SiN noch genauer lesen und versuchen eine Kritik zu schreiben^^
Danke an Paddy für den Link mit den Tipps zum Backlink setzen :)
@Peer: Eine Auflistung älterer interessanter Artikel wäre mal ganz gut :)
Hier habe ich mal die besten Artikel zu verschiedenen Themen zusammengefasst:
https://www.blogprojekt.de/die-besten-artikel-fuer-blogger/
Hi Peer,
interessante Herangehensweise. Allerdings, wie du schon sagst, nicht unbedingt ohne Risiken. Ich denke, da muss man wirklich abwägen, ob man das Risiko eingehen möchte. Wenn man noch am Anfang steht und nichts zu verlieren hat, dann würde ich das auf jeden Fall mal probieren :).
Grüße
Ein sehr frecher Tipp. Das es funktionieren kann, davon bin ich überzeugt. Die Frage ist nur wie verfasst man die Kritik. Das sollte dann auch wirklich gerechtfertigt sein.
Warum wird denn Kritik immer als etwas negatives hingestellt? Das Wort ist absolut wertneutral. Wenn Du schreibst, Du hast „etwas kritisiert“ sagt es doch noch gar nichts über die Art der Kritik aus.
Kritik kann sowohl positiv, als auch negativ sein. Beide Arten von Kritiken können einem Blogger helfen.
Wie bereits beschrieben wurde, sollte man bei dieser Methode echt noch fair bleiben und nicht ein Kontrapunkt nach dem anderen aufzählen. Da ist dein Beispiel durchaus besser, als sich einfach drauf loszustürzen!
Zitat: „man sollte es auf gar keinen Fall übertreiben, damit nicht der Verdacht aufkommt, man täte es auschließlich der Aufregung und Aufmerksamkeit wegen …“
Aber wenn es gut gemacht ist, kann das auch eine Art Marketing sein …