Heute habe ich einen sehr aktiven Blogger im Interview.
Er bloggt nicht nur im eigenen Blog regelmäßig, sondern ist auch in anderen Blogs als Gastautor tätig und betreibt ein neues Premium-Themes-Verzeichnis.
Ralf Bohnert hat aber trotzdem noch die Zeit gefunden, sich meinen Fragen zu stellen und herausgekommen ist ein sehr ausführliches Interview über WordPress, Themes und wichtige Tipps.
1. Hallo Ralf. Bitte stell dich meinen Lesern vor.
Hallo Peer. Erst mal vielen Dank für das Interesse an einem Interview. Ich heiße Ralf Bohnert, bin 24 Jahre und bin selbstständiger Webdesigner und Webworker.
Auf meinem Blog bohncore.de blogge ich regelmäßig zu den Kernthemen Webwork & Bloggen, WordPress, SocialMedia, Internet und Design. Zudem hab ich mit wp-theme-base.de ein neues Projekt ins Leben gerufen, in dem es um WordPress Premium Themes geht.
2. Auf deinem Blog Bohncore.de beschäftigst du dich mit Themen rund ums Bloggen, WordPress und Co. Wie bist du zu diesen Themen gekommen und wie ist die Geschichte deines Blogs?
Wie ich auf die Themen gekommen bin ist einfach erklärt: Sie gehören zu meinem Arbeitsalltag.
Im letzten Sommer habe ich mir lange überlegt zu welchem Thema ich einen Blog starten könnte. Ich schreibe gerne und nutze auch gerne die Möglichkeiten der sozialen Netzwerke und im Endeffekt dacht ich mir einfach, warum nicht einen Blog, in dem ich über die Themen schreibe, die mich täglich beschäftigen und die mir immer wieder begegnen. Immerhin sollte man sich für das interessieren über das man schreibt, sonst geht einem schnell die Puste aus.
Gesagt – getan. Ich hab eigentlich nicht wirklich etwas geplant. Als ich mich endgültig entschlossen hatte den Blog zu starten, habe ich es einfach gemacht und losgelegt. Am Anfang habe ich, denke ich, Aufmerksamkeit erregt, weil ich täglich gebloggt habe und zudem das Glück hatte, das die Leute schnell via Twitter auf mich aufmerksam wurden. Das hat natürlich von Anfang an geholfen.
Somit kann ich nach nunmehr 8 Monaten ganz gute Besucherzahlen vorweisen und verdiene auch etwas Geld damit. Das Geld ist mit Sicherheit nicht die Hauptmotivation, dafür müssen andere Projekte sorgen, aber ich teste mit meinem Blog natürlich auch aus eigenem Interesse, was möglich ist und was nicht. Was funktioniert und vor allem wie funktioniert es. Aus solchen Dingen kann man nur lernen und das ist wichtig.
Sollten mal nennenswerte Erfolge da sein, werde ich versuchen meine Erfahrungen durch Tipps weiterzugeben. Das auch der Grund, warum ich monatlich meine Statistiken und Einnahmen veröffentliche, auch wenn das wohl einige für Schwachsinn halten. Aber gut, da hat nun mal jeder seine eigenen Ansichten.
3. Immer wieder widmest du dich dem Thema Blog-Themes. Warum? Was fasziniert dich daran?
Nunja, als Webdesigner fällt das Thema Themes natürlich direkt in meinen Radar.
Ich bin vor 1-2 Jahren noch nicht davon ausgegangen, dass vor allem Premium Themes solch einen Markt bieten. Außerdem finde ich es auch immer wieder gut, sich solche Themes anzuschauen, um sich inspirieren zu lassen. Das können manchmal ganz banale Details sein die mir auffallen und die mich begeistern. Das komplette Thema ist einfach sehr vielfältig, was es letztlich so interessant macht.
4. Mit wp-theme-base.de hast du ein neues Projekt am Start. Worum geht es da genau?
Es geht darum ein WordPress Theme Verzeichnis auf die Beine zu stellen, in dem man mal einen Überblick über den Markt hat. Gerade bei Webworkern ist es so, dass man ständig neue Themes braucht. Da ist es echt mühsam sich immer durch zig Anbieter zu klicken bis man das findet, wonach man sucht.
Die Erfahrung hatte ich in den letzten Monaten selbst häufiger gemacht und wollte eine Lösung dafür schaffen. Eine Basis-Anlaufstelle in der man die ganzen Themes der Anbieter gesammelt hat und letztlich nur noch bei dem Anbieter landet, von dem man auch ein Theme möchte. Zudem habe ich mir eine Suchfunktion programmieren lassen, die in Zukunft weiter ausgebaut werden soll und es dem Suchenden noch leichter macht das zu finden was man sucht.
Seit letzter Woche fange ich auch an Angebote zu bloggen. Sollte also ein Anbieter eine Rabatt-Aktion haben oder ein Bundle anbieten, werde ich das umgehend veröffentlichen wenn ich davon Wind bekomme.
Folgende Features sind für die kommenden Wochen und Monaten ebenfalls geplant:
- Anbieterverzeichnis mit allen erwähnenswerten Theme-Anbieter auf dem Markt
- Immer aktuelle Infos über Angebote und Bundles der Theme-Hersteller
- Tipps für das Bearbeiten der Themes
- WordPress Theme Lexikon – damit auch für Einsteiger Fachbegriffe erläutert werden
- Bücherecke – WordPress Theme Literatur für die, die mehr wollen
- Uvm.
5. Es gibt ja schon ein paar deutsche WordPress-Theme-Verzeichnisse. Warum hast du ein neues gestartet?
Es gibt das ein oder andere, aber nichts wirklich gutes und vollständiges. Mal davon abgesehen, dass ein Großteil der Verzeichnisse „nur“ Free-Themes anbieten, gibt es meist auch keine Aktivität mehr.
Und im Premium-Bereich gibt es bisher max. 2 nennenswerte Anbieter, wobei diese auch nicht das Konzept an den Tag legen, wie ich mir das vorstelle.
Ich hab mir ein Konzept gemacht, wie ich mir so ein Portal wünschen würde. Anschließend habe ich mir den Markt angeguckt und nichts dergleichen gefunden. Da war der Weg zum Start des Projektes nicht weit ;-)
6. Wie stehen deutsche Blogger nach deiner Erfahrung zu dem Thema Premium-Themes?
Mittlerweile eigentlich erstaunlich gut muss ich sagen. Klar, wer einen rein privaten Blog ohne jegliche Ansprüche oder Zielgruppe betreibt, der kann sicher genauso gut auf kostenlose Themes zurückgreifen.
Aber guckt man sich die Vorteile eines Premium-Themes an und setzt den Preis entgegen, kann man dabei nur gewinnen. Gerade wenn es um kommerzielle Projekte geht.
Die Zielgruppe ist dabei nicht nur die Blogosphäre, sondern eben alle Arten von Webworkern, SEOs, Affiliates, usw. Und da nimmt man die Möglichkeit der Premium-Themes gerne an und spart sich Arbeit und Zeit.
7. Was sind in der Regel die wichtigsten Unterschiede zwischen kostenlosen und Premium-Themes?
Letztlich ist es erst mal die Qualität. Das fängt beim Quellcode an und hört bei Funktionalität und Design nicht auf.



Wobei man sagen muss das es auch kostenlose Premium-Themes gibt. Premium heißt also nicht zwingend kostenpflichtig, zumindest in meinen Augen.
8. Welche Vorteile hat es, ein Premium-Theme zu erwerben?
Da gibt es einige! Um mal die Wichtigsten aufzuzählen:
- Kosten- und Zeitfaktor: Angesichts des meistens recht niedrigen Preises und der hohen Zeitersparnis, lohnt es sich doppelt.
- Die Designs sind meist professioneller und haben noch zusätzliche Features.
- Sicherheit: Hinter Premium Themes stecken meist professionelle Entwickler die auch auf Sicherheitslücken in Scripten achten.
- Dazu gehört auch noch ein sauberer Quellcode, den man bei Free-Themes oft vergeblich sucht.
- Einfachere Anpassungen durch Theme-Optionen im Adminbereich.
- Keine versteckten Spamlinks.
- Support und Update – Man hat bei allen Premium-Themes Support Anspruch und es gibt auch Updates, z.B. bei neuen WordPress Versionen.
Das also die meiner Meinung nach wichtigsten Gründe. Damit will ich aber weder sagen, dass alle Premium-Themes diese Merkmale aufweisen, aber die meisten.
Außerdem will ich nicht behaupten, dass es keine Free-Themes mit diesen Merkmalen gibt, denn auch die gibt’s. Diese habe ich erst kürzlich in einem Artikel in meinem Blog zusammengestellt.
9. Gibt es deutsche Premium-Theme Anbieter? Und kann ein deutscher Blogger mit englischsprachigen Premium-Themes etwas anfangen?
Ja, es gibt auch deutsche Anbieter, wobei die englischsprachigen deutlich mehr vertreten sind. Zu den deutschen gehören unter anderem ThemeShift, Der Prinz, RichWP und Affiliate-Theme.
Was die zweite Frage angeht, die kann ich mit ja beantworten. Sicher kommt es auch auf die Art des Projektes an, aber die Sprache zeigt sich ja nur innerhalb von Kleinigkeiten. Kommentar heißt halt dann Comment oder Response. Als kleines Beispiel.
Das lässt sich aber auch relativ zügig entweder im Quellcode oder anhand einer Sprachdatei ändern. In meinen Augen ist das kein Hinderungsgrund. Man kann sich die Sprache und sonstige Kleinigkeiten auch „schnell“ von jemandem anpassen lassen, der weiß was er macht. Nimmt man dann die Kosten des Themes + der Lohn ergibt sich immer noch ein sehr günstiger Preis.
Das schöne ist aber, dass das meiste recht einfach zu machen ist und dass eine große Community und wie gesagt auch Support dahinter steckt. Ich habe noch nie von Problemen gehört, weil ein Theme englischsprachig ist.
Zudem sieht es bei den meisten kostenlosen Themes auch nicht anders aus, da der Markt im englischsprachigen Raum nun mal viel größer ist und in Deutschland der Schritt zum Theme-Entwickler vielleicht doch eher nicht gewagt wird.
Aber mal gucken, vielleicht gibt es auf wp-theme-base.de bald auch Sprachdateien zum herunterladen. Das habe ich so öffentlich noch nicht auf dem Zettel gehabt (bis jetzt), aber wenn du schon danach fragst ;-)
10. Worauf sollte man bei der Auswahl eines Premium-Themes besonders achten?
Es hilft auf jeden Fall wenn man sich die Anbieterseite genauer anguckt und auch evtl. vorhandene Kommentare zu den Themes durchliest.
Weiterhin ist es sinnvoll zu gucken, in wie fern der Support sich Mühe gibt. Meistens sind die Support-Foren usw. öffentlich einsehbar.
Zu jedem Theme gibt es auch eine Live-Demo. Die sollte man sich unbedingt genau angucken und mal alle Seiten durchklicken und Funktionen testen.
Sind da schon Fehler zu sehen, wird man diesen vermutlich auch begegnen. Das Theme sollte also in der Demo einwandfrei funktionieren.
Auf mehr kann man als Laie eigentlich nicht achten.
11. Kannst du am Ende noch deine wichtigsten Tipps für angehende Blogger auflisten?
Da könnte ich jetzt vermutlich eine Artikelserie schreiben ;-)
Aber die aller wichtigsten Dinge sind immer die Gleichen – Man sollte sich unbedingt ein Thema suchen das einen WIRKLICH interessiert. Alles andere macht keinen Sinn, denn man braucht in jedem Fall einen langen Atem bis man nennenswerte Erfolge erzielen wird.
Das ist dann auch der nächste wichtige Punkt: Ausdauer. Ohne Ausdauer geht nichts. Immerhin muss/sollte man einen gewissen Qualitätsfaktor erhalten und das ist nicht immer einfach.
Das gilt nicht nur für das Bloggen sondern fürs gesamte Leben. Wenn man aber mit Herzblut, Motivation, Fleiß und viel Freude an die Sache geht, dann wird es sich auch lohnen. Und damit meine ich nicht zwingend finanziell, denn das ist wieder ein anderes Thema.
Und um nicht in einem Roman zu enden, nenne ich als weiteren wichtigen Punkt Vernetzung. Kontakte und Kommunikation sind elementar und nicht zu unterschätzen.
Danke Ralf
für das interessante und ausführliche Interview.
Ich bin mittlerweile auch ein großer Fan von Premium-Themes. Deshalb schreibe ich in Zukunft sicher auch selber mal über meine Erfahrungen mit Premium-Themes.
Endlich mal eine Themes-Seite mit Verstand. Die Sucherei nach neuen Designs ist echt mühselig.
Ein schönes und informatives Interview ! :) …und Ralf, Dir natürlich viel Erfolg mit der Seite !
LG
Jasmina
Viel Glück & Erfolg mit dem neuen Projekt, Ralf! In einer Sache möchte ich jedoch etwas anmerken:
Das ist bei manchen Premium Themes auch nicht anders. Es gibt ebenso genügend Premium Themes, deren Quellcode nicht „sauber“ ist. Und wenn man seine Themes von „ordentlichen Quellen“ bezieht, können auch Free-Themes einen sauberen Quellcode aufweisen ;-)
Hallo!
Ein gelungenes Interview…Danke euch beiden!
Zu den versteckten Spamcodes…leider habe ich das bei vielen kostenlosen Themes gemerkt, das viele versteckte Links eingebaut sind usw.!
Wenn man sich ein wenig mit dem Code auskennt und wirklich auf ein kostenloses Theme setzen möchte empfiehlt es sich vor dem hochladen des Theme, den Quellcode mal genau zu Checken!
Natürlich ist bei einem kostenlosen Theme der Backlink zum Programmierer drinn…aber manchmal gehen auch Links usw. auf ziemlich dubiose Seiten im Internet, die man einfach so pushen möchte…
MfG
Csaba
Ich finde das Konzept mit den Premium WP Themes sehr interessant, da die meisten Free Themes wirklich auch so aussehen. Daher gebe ich lieber etwas mehr Geld aus und bekomme dafür ein wirklich stylischen Blog.
Unsinn!
Auch bei Premim-Themes gibt es unsauberen Quellcode und „Schwarze Schafe“.
Hallo,
als Designer fand ich das Thema „Premium-Themes“ zunächst abschreckend. In einem Layout mit entsprechender Progammierung stecken sehr viele Stunden Arbeit, die über den Verkauf nur selten eingespielt werden können. Noch schwieriger wird es, bietet man noch einen verünftigen Support mit an.
Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftigt habe, desto spannender fand ich die Idee allerdings. Mittlerweile habe ich selbst ein paar Premium-Themes erstellt und biete diese an. Also wenn ich in diesem Kontext (quasi als Schleichwerbung) darauf hinweisen darf, würde ich Ralfs Liste von deutschen Premium-Theme-Anbietern gerne um einen weiteren Punkt erweitern: designers-inn.de
Ich würde mich freuen, wenn ihr mal vorbeischaut … auch wenn die Seite noch in den Kinderschuhen steckt :-)
Wie Michael schon sagte: wenn man kostenlose Themes von ordentlichen Quellen bezieht, bekommt man auch sauberen und seriösen Quellcode.
Die beste Quelle ist immer noch das offizielle Theme Verzeichnis (http://wordpress.org/extend/themes/). Dort wird jedes Theme streng kontrolliert und sichergestellt, dass kein Schadcode vorhanden ist, alle wichtigen WordPress Filter und Hooks unterstützt werden (wichtig damit alle Plugins reibungslos funktionieren), keinerlei Codefehler vorhanden sind, Sicherheitsanforderungen, valider WC3 Code etc.
Die ganzen Anforderungen kann man unter http://codex.wordpress.org/Theme_Review nachlesen. Darüber hinaus sind alle Themes GPL lizensiert, Backlinks dürfen also entfernt werden.
Der Nachteil ist, dass das Review Theme nur auf Code und saubere Programmierung achtet, das Design ist vollkommen egal. Dadurch kommen natürlich viele „schrecklich“ aussehende Themes ins Verzeichnis und die Perlen muss man mühsam herauspicken ;)
Sehr schönes Interview von euch beiden. :-)
Ein vollständiges Verzeichnis für WordPress-Themes ist wirklich notwendig gewesen. Ich denke, dass das neue Projekt zum Erfolg wird, solange man sich intensiv damit auseinandersetzt.
@all, danke euch
@Michael und Amanita – Schwarze Schaafe und unsauberen Quellcode gibt es natürlich auch bei Premium Themes. Es ist wie überall, es gibt immer zwei Seiten. Aber bei den kostenpflichtigen Themes ist es oft nicht so tragisch und die Chance ein verhunztes Theme zu kaufen ist wesentlich geringer als bei Free Themes.
Und ja, es gibt einige sehr sehr gute Free Themes, von denen auch ich insgesamt 3 Stück einsetze. Aber wenn man sich nicht ein bisschen auskennt, muss man schon ne Weile suchen wenn es über die mehr oder weniger bekannten 25 Themes hinausgehen soll, die man in vielen Blogartikeln findet.
Interessanter Artikel. Hätte nicht gedacht, dass man mit kostenpflichtigen WP-Themes noch Geld verdienen kann – bei der Menge an Free Themes auf dem Markt.
Hallo Peer,
durch Zufall bin ich auf Deinen Blog “Blogprojekt” gestoßen und bin total begeistert!
Einen Super-Blog hast Du da geschaffen – Kompliment!!!
Ich muss mich erst mal durch die Fülle an Informationen wühlen und mir einen Überblick schaffen.
Ich betreibe selber einen Blog mit einem vorgefertigten Template, da ich nicht so das Programmieren im Blut habe, wenn Du weißt, was ich meine…
Nun möchte ich aber ein Individuelles Template entwerfen und dabei bin ich auf die Software “Artisteer” http://www.artisteer.com/ gestoßen.
Das Videotutorial sieht erst mal genial aus…
Nun zu meiner Frage: Hast Du Erfahrung mit dieser Software, evtl. schon damit gearbeitet?
Wie ist Deine Meinung zu diesem Template-Generator oder kennst Du jemanden, der schon damit
Templates erstellt hat?
Vielen Dank für Deine Antwort!
Liebe Grüße
Patric
Interessantes Interview. Weiß jemand ungefähr, wie viel Einnahmen die bekanntesten Anbieter von Premium Themes sind? Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass der Markt da so groß ist.