Blogger haben allgemein und seit langem ein großes Problem. Sie brauchen für ihre Beiträge Bilder, können sich die teuren Stock Fotos aber oft nicht leisten. Wer nur privat und als Hobby einen Blog betreibt, kann doch nicht ständig und für jeden Beitrag ein mehrere Euro teures Bild lizenzieren.
Braucht er auch gar nicht, denn inzwischen gibt es einen Trend fernab solcher Stock Fotos. Immer mehr Fotografen veröffentlichen ihre Bilder gebündelt und unter einer kostenlosen Lizenz, die euch die Nutzung ohne jegliche Angaben oder Hinweise ermöglicht. Also kein nerviger Vermerk mehr neben dem Bild, kein störender Backlink, einfach nur das Bild und das Recht damit zu tun und lassen was ihr möchtet. Zumindest fast.
Klingt zu schön um wahr zu sein? Kann sein, ist aber wahr, wie ihr im Folgenden noch herausfinden werdet. Wobei solche Angebote immer mit Vorsicht zu genießen sind, doch auch dazu später mehr.
Lizenzfreie Bilder mit Lizenz
Das Angebot, was fast wie ein Märchen klingt, nennt sich Pexels. Auf der Website bündelt der Anbieter Fotos von verschiedenen Quellen, aber auch von sich selbst, die allesamt unter der sogenannten Creative Commons Zero (CC0) Lizenz bereitgestellt werden.
Dabei dürfen die Bilder sowohl im kommerziellen, als auch im rein privaten Umfeld genutzt werden. Die Auswahl ist mit über 6.000 Fotos bereits recht groß und die meisten Themen werden problemlos abgedeckt und sind über die einfache Suchfunktion zu finden.
Wem das nicht reicht, der braucht nur weiter warten, denn Monat für Monat veröffentlicht Pexels so ungefähr 1.500 neue Bilder. Das Angebot wächst und gedeiht also recht schnell, sodass für die meisten ein passendes Bild dabei sein dürfte oder in Zukunft dabei sein wird.
Creative Commons Zero Lizenz
Doch gehen wir noch einmal genauer auf die verwendete Creative Commons Zero, also CC0 Lizenz ein. Diese macht derzeit von sich reden, weil immer mehr solcher Datenbanken mit kostenlosen Stock Fotos auf sie setzten.
Die Lizenz erlaubt es euch, das entsprechende Bild komplett frei für persönliche, oder auch kommerzielle Zwecke zu verwenden. Es kann kopiert, verbreitet und sogar modifiziert werden, Anpassungen sind demnach kein Problem.
Auch muss kein störender Backlink gesetzt werden, eine Genehmigung vom Anbieter ist ebenfalls nicht notwendig. Natürlich bleibt das Bild selbst dennoch Eigentum des Fotografen, doch dieser muss nicht zwingend genannt werden. Wo viele ähnliche Anbieter meist störende Lizenzen nutzen, bei denen ein Link und eine exakter Hinweis platziert werden müssen, ist das bei der Creative Commons Zero eben nicht der Fall. Weil es nervig ist und Anbieter wie Pexels genau das verstanden haben.
Im Grunde basiert die Creative Commons Zero Lizenz darauf, dass ihr das Bild zwar nicht besitzt, mit ihm aber trotzdem tun und lassen könnt was ihr wollt, solange ihr es nicht im negativen Kontext verwendet. So dass beispielsweise Personen auf dem Bild mit Pornografie oder ähnlich Negativem in Zusammenhang gebracht werden. Doch diese Regel gibt es bei den meisten Anbietern von Stock Fotos ja ebenfalls und sie ist auch gut so. Oder möchtet ihr als normales Model oder private Person plötzlich auf einer Website für Erotik landen? Eher nicht.



Wie finanziert sich Pexels?
Pexels finanziert sich durch viel guten Willen, aber auch durch Spenden. Wer möchte darf aktiv mitwirken und eigene Bilder hochladen. Erfüllen die den allgemeinen Standard, werden sie kurz nach dem Upload bereits freigeschaltet.
Damit versucht Pexels natürlich ganz gezielt Hobby-Fotografen anzusprechen, die außerdem an der Foto Challenge teilnehmen können, sodass ein eigenes Bild unter Umständen ein kleiner Preisträger wird. Dann heimst der Fotograf 50 Dollar Belohnung ein und wird entsprechend prominent dargestellt. Lächerlich für ein hochwertiges Foto, schon klar, aber darum geht es bei Pexels auch gar nicht. Eher um den guten Willen und hübsche Fotos.
Davon ab nutzt die Website das Partnerprogramm von Shutterstock und bittet, wie erwähnt, um Spenden. Da der normale Blogger so gut und gerne mal eben hunderte von Euro sparen kann, tut es wohl kaum weh, monatlich einen kleinen Betrag zu überweisen. Das werden die meisten zwar, wie so oft, nicht tun aber deshalb ist es umso wichtiger auf diesen Aspekt hinzuweisen.
Lohnt sich Pexels?
Im Gegensatz zu vielen Stock-Foto-Anbietern, ist Pexels fokussiert auf echte Fotografien. Die Bilder sind meist schon bearbeitet, oder aber zeigen bereits schöne und in Form gebrachte Motive. Stock Fotos hingegen sind oft besonders neutral aufgenommen und bei Objekten meist auch vor weißem Hintergrund.
Der große Unterschied ist also, dass ich bei Pexels zum Großteil „echte“ Fotos finde, weniger steril wirkende Präsentationen. Das gefällt mir persönlich aber sehr gut und gerade Blogger dürften damit euch deutlich zufriedener sein, da sie meist eh nach aussagekräftigen Bildern suchen.
Alles in allem ist das Angebot zwar hier und da noch lückenhaft, im Großen und Ganzen aber schon überraschend umfangreich. Zu vielen Themen gibt es daher passende Bilder, wobei vor allem Natur und zufällige Urlaubsaufnahmen in hoher Qualität die Plattform bestimmen, wie es mir scheint. Gerade für kleinere Nischenthemen ist es noch schwer das passende Bild zu bekommen.
Betrüger, Gesetze und das Urheberrecht
Nun kann es noch so schön und fair formulierte Lizenzen auf dieser Welt geben, doch die retten einen weder vor Gesetzten, noch vor Abmahnungen oder Betrügern. Mal abgesehen vom allgemeinen Urheberrecht, ist Deutschland das Land der vielen Gesetzte und gerade in Bezug auf Bilder im Internet ein echtes Minenfeld.
So hört man von Geschichten über Fotografen, die erst massenhaft freie Bilder veröffentlicht haben, nur um diese ein paar Jahre später zurückzuziehen bzw. zu melden und die Nutzer der Bilder entsprechend abzumahnen und zu verklagen. Oder über Nutzer die Bilder hochgeladen hatten, dafür aber in Wahrheit keinerlei Rechte besaßen. Bei der Musik gab es bekanntlich ähnliche Vorfälle auf Youtube, wo sogar Labels selbst Musik hochluden, um diese anschließend bei Youtube als illegal zu melden.
Betrüger, Scharlatane, Abmahner… es gibt so viele Probleme mit den rechtlichen Aspekten im Internet, gerade in Verbindung mit Bildern, weshalb hier wirklich jeder selbst und für sich entscheiden muss, ob er derartige Angebote nutzt und den Anbietern vertraut. Es ist und bleibt ein Minenfeld und Vorsicht ist geboten.
Dieser Hinweis war vor allem Peer sehr wichtig, der selbst schon entsprechende Erfahrungen gemacht hat und mittlerweile sehr vorsichtig geworden ist, wenn es um freie Bilder bzw. Bildveröffentlichungen im Internet geht. Vorenthalten wollten wir euch den Service von Pxels allerdings auch nicht, denn Angebot und Idee selbst sind durchaus lobenswert. Es bleibt halt das rechtliche Problem.
Hey David,
danke für deinen Artikel! Pexels war mir vorher völlig unbekannt – scheint aber eine ähnlich coole Seite wie pixabay zu sein. Hilfreich auch von dir etwas Licht ins Dunkle zu bringen bzgl. der Lizenzen.
Erst als du über Peer in der dritten Person gesprochen hast, ist mir aufgefallen, dass der Artikel von dir ist. Also echt gut geschrieben, Kompliment!
Hoffen wir mal das alle Bilder auch von den Urhebern hochgeladen worden sind und keinen Schmu damit treiben .. Kostenlose Bilder finde ich persönlich großartig – erstrecht weil viele der Bilder auch zu Wucherpreisen auf sonstigen Plattform verkauft werden..
In diesem Sinne,
Grüße!
Halt das deutsche Äquivalent dazu, wenn man so will. Bilder von Pixabay werden übrigens auch bei Pexels gelistet. Pexels stellt ja nicht alle selbst ein, sondern sammelt halt Bilder mit CC0 Lizenz und stellt sie mit einer einfachen Suche zur Verfügung.
Danke dir für das Kompliment.
Hallo zusammen,
Von wegen „Wucherpreise“ bei Stockfotos – auch Fotografen möchten von ihrer Arbeit leben und dafür sind die lächerlichen Preise bei Stockfotos für die meisten schon völlig uninteressant. Ich finde, wem das noch zu teuer ist, der soll es doch einfach lassen oder seine Bilder selber machen.
Diese Gratis-Mentalität im Internet ist doch wirklich zum davonlaufen. Unzählige „Berater“ im Internet erklären, wie man mit Bloggen Geld verdienen oder gar reich werden kann, und das immer mit dem Fokus darauf, wo man alles gratis bekommt. Irgendetwas stimmt doch hier nicht, oder? Oder glauben die Leute ernsthaft, sie könnten in einer Umgebung Geld verdienen, in denen alle anderen alles gratis machen sollen?
Ich verstehe grundsätzlich natürlich, dass auch Fotografen Geld verdienen wollen und müssen. Und das ist bei Business-Kunden auch völlig in Ordnung.
Nur richtet sich dieser Blog auch und vor allem an Hobby-Blogger, die mit ihren Blogs kein Geld verdienen. Für die sind kostenlose Bilderquellen natürlich interessant und auch völlig legitim.
Also Stockfotos können, je nach Größe und Lizenz, meist zwischen 2 und 50 Dollar kosten. Für ein einziges Foto ist das viel, wenn du ein kleiner Blogger bist, der quasi null Ausgaben haben darf.
Davon abgesehen, empfinde ich Stockfotografie jetzt nicht als die beste Möglichkeit für ernsthafte Fotografen Geld zu verdienen. Das ist billigste Fließbandarbeit ohne Anspruch, also eher etwas für gescheiterte Fotografen, möchte ich meinen.
Das mit der Gratis-Mentalität sehe ich aber ebenso. Es bricht den Bloggern und Co auch gerade massiv das Genick, weil nur noch die Massenmedien bleiben, wenn es so weiter geht und das dürfte eigentlich nicht im Interesse der Gemeinschaft sein. Aber hey: Ich surf seit Jahren ohne AdBlock und tue was ich kann, indem ich es immer wieder vorpredige. Manche wollen es aber einfach nicht verstehen.
Bei FastWP habe ich 80 Prozent Ad-Block-Rate und bei nur einem Banner, innerhalb von Minuten schon massive Beschwerden darüber im Postfach. Absolut lächerlich!
Bin sehr gespannt wo diese Gratis-Mentalität uns noch hinbringt. Das gilt übrigens pauschal für alles, denn unsere Smartphones etc. sind zu dem Preis ja auch nur möglich, weil sie billigst und unter schlechten Bedingungen in China produziert werden. Aber darüber denkt ja auch niemand nach und so bleibt es spannend, wann und wie wir uns selbst zu Grunde richten ;)
Montags-Depression Hallo! :P
Für mich ist dein Blog fastWP.de tatsächlich eine Institution im Bereich WordPress-Optimierung und solche Kommentare kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, da der Inhalt kostenlos ist und deine Zeit ja irgendwo auch etwas Wert ist!
Danke für den Tipp! Nutze bisher immer Pixabay, aber eine Alternative kann nicht schaden,
Ein sehr interessanter Blog Beitrag! Copyrights werden sehr oft missachtet. Ich arbeite mit einem Crawler der meine Fotos im Web aufspürt und bei Verbrechen gleich zum Anwalt schickt nach meiner Freigabe. Die Erfolgsquote ist zwar gering aber immerhin. Vielen Dank für die Ansätze und Anregungen. Beste Grüße, Nick Freund
Hallo zusammen,
ich bin Musiker, und aufgrund meines geringen budgets möchte ich natürlich so günstig wie möglich meine Musik präsentieren. Ich habe mehrere Kurzvideos von Pixels heruntergeladen und mir ein Musikvideo zusammengeschnitten, das gar nicht mal so schlecht geworden ist. Ich wäre auch bereit, für jedes Video eine spende zu hinterlassen. Ich habe die Videografen angeschrieben, ob die Videos auch tatsächlich kostenlos genutzt werden können, bisher keine Antwort.
Was meint ihr? Kann ich eurer Meinung nach das Video veröffentlichen und jeweils eine Spende abgeben, oder soll ich die Finger davon lassen.
Vielen Dank für eure gewissenhafte Antworten im Voraus
VG
Dayi
„Pexels“ hat wirklich schöne, qualitativ hochwertige Fotos in der Datenbank. Allerdings sind sie nur bedingt und nicht für jeden Zweck einsetzbar. Es fällt regelrecht auf, dass die überwiegende Mehrheit der Fotos „politisch korrekt“, „bunt“ und „divers“ sein soll. Das mag hübsch und korrekt ausschauen, doch spiegeln diese Familien-Konstellationen unsere Lebenswirklichkeit im Land (noch) nicht wieder. Was für internationale Mode-Kataloge funktioniert, ist für das heimische Dienstleistungsangebot einfach nur abgehoben. Auch auf Pixabay kann man ähnliche Fotos finden. Sie sind künstlich, sprich gestellt und sind beispielsweise für ein Familienfoto aus dem Alltag nicht brauchbar. Wer weder Produkte noch gewerbliche Dienstleistungen verkaufen mag, sondern einfach nur eine hübsche private oder institutionelle Webseite gestalten will, wird auf Pexel ganz sicher fündig.