Egal ob ihr Blogger seid, eine Firmenwebsite betreut oder an mehreren kleinen Nischenseiten arbeitet, Bilder sind immer von größter Bedeutung. Oft sind es nicht die Überschriften, die einen potenziellen Leser anziehen und zum Klick verleiten, es sind die großen Grafiken, die mit ihren Farben und Darstellungen für Interesse sorgen, die das Auge magnetisch erfasst und die genau damit erst so richtig auf einen bestimmten Bereich, einen bestimmten Link oder ein spezielles Produkt hinweisen.
»Ein Bild sagt mehr als tausend Worte«, das haben wir alle bereits in der Schule gehört und nach wie vor entspricht es der Wahrheit. Bilder sind mächtiger als Worte, zumindest aber schneller, weil sie direkter ins Gehirn übertragen werden, direkter verstanden werden, auf einen Schlag eine Menge Aussagen können.
Und weil Bilder so wichtig und auch im Web nicht wegzudenken sind, habe ich diesbezüglich mal meine Lieblings-Tools für euch zusammengesucht. Zum Bearbeiten, optimieren und verfeinern von Grafiken.
Bildbearbeitung
Bei der Bildbearbeitung gibt es verschiedene Schwerpunkte. Der eine möchte Pickel entfernen, der andere aus einer Katze einen Löwen machen. Vielen Bloggern reicht es dagegen aus, Bildgrößen zu skalieren, Farben zu ändern und Filter zu setzten. So fallen die Programme mal komplex, mal simpel aus und sprechen vollkommen unterschiedliche Zielgruppen an.
Affinity Photo (Windows & MacOS)
Die wohl mächtigste Photoshop-Alternative auf dem Markt. Bereits der Affinity Designer schlug ein wie eine Bombe und auch mit Affinity Photo hat das Unternehmen gezeigt, dass sie verstehen was Kunden wollen.
Kein Abo, keine versteckten Kosten, also das Gegenteil von dem, was Adobe zurzeit bietet. Für ca. 50 Euro bekommt ihr die Vollversion, die ähnlich mächtig wie Photoshop ist. Wer es nicht glaubt, schaut selbst nach.
Pixelmator (MacOS)
Nur für MacOS zu haben, dafür aber sehr ausgereift, mit ständigen Updates und guter Performance. Nicht ganz so mächtig wie Photoshop, so scheint es mir manchmal, aber trotzdem für fast alle Aufgaben gut einsetzbar.
Ich selbst nutze es, weil ich Bilder oft schnell und einfach bearbeiten möchte und genau dafür ist Pixelmator ziemlich ideal. Kostet auch nur ca. 30 Euro und ist damit wirklich günstig zu haben.
Pixeluvo (Windows & Linux)
Ich wollte unbedingt auch eine Linux-Alternative nennen, da es durchaus auch Linux-Anwender gibt, wie ich weiß. Jetzt einfach Gimp zu sagen, wäre aber billig, zumal ich selbst nie mit Gimp warm geworden bin. Wer nur sehr einfache Arbeiten zu verrichten hat, also Größe ändern, Filter drauf, Farben anpassen und ähnliches, der ist meiner Ansicht nach mit Pixeluvo gut beraten. Weil es minimalistisch und effektiv ist, schnell und nicht überladen. Ich würde es heute noch nutzen, aber leider gibt es das Programm nicht für MacOS.
Nicht falsch verstehen, es ist nicht einmal ansatzweise so mächtig wie Photoshop, aber welcher Blogger braucht schon alle Funktionen von Photoshop? Eben und deshalb hat mir Pixeluvo auch immer so gut gefallen. Weil es wenig Ressourcen frisst und trotzdem alles hat was ich zum schnellen Anpassen von Bildern benötige. Mehr ist nicht immer besser, manchmal ist weniger in einem Grafikprogramm viel sinnvoller, weil schneller und einfacher zu bedienen.
Komprimierung
Die Komprimierung und Optimierung von Grafiken ist, dank vieler Tools, inzwischen eine Leichtigkeit geworden. So werden Metadaten und Bildinformationen, die für die meisten Anwender unwichtig und unsichtbar sind, ganz einfach entfernt. Dadurch sinkt der Speicherverbrauch, im Web lässt sich so effektiv und problemlos die Ladezeit verbessern.



Imagify (WordPress und Online)
Das Tool Imagify stammt von den Entwicklern hinter WP Rocket. Wie das Caching Plugin auch, versucht Imagify die Bildoptimierung in WordPress zu vereinfachen. Das funktioniert gut, aber nicht besser oder effizienter als woanders.
Interessant ist für mich daher vor allem das Online-Tool und der Aggressive Modus von Imagify. Der reduziert die Größe nämlich drastisch, allerdings mit Qualitätsverlust. Trotzdem ist es bei manchen Grafiken sehr effizient und die Verluste sind manchmal zu vernachlässigen, wenn es auf möglichst kurze Ladezeiten ankommt. Sollte man sich mal anschauen, zumal eine gewisse Anzahl an Bildern bzw. Megabyte im Monat gratis ist.
ImageOptim (MacOS)
ImageOptim ist der Klassiker unter den Offline-Tools. Arbeitet effizient, sauber und seit Jahren zuverlässig. Tut was es soll. Verkleinert allerlei Bilddateien, vor allem PNGs, auf ein absolutes Minimum. Super Tool, welches bei mir seit gefühlten Ewigkeiten im Einsatz ist.
Optimage (MacOS & Windows)
Vorab: Die Windows-Version ist derzeit noch nicht verfügbar. Ansonsten arbeitet das Tool Optimage wie ImageOptim und verkleinert Bilder. Nicht besser oder schlechter als andere, zumindest in meinen Tests diesbezüglich. Vielleicht interessant für alle Windows-Nutzer, die ImageOptim nicht verwenden können. Wenn es denn mal für Windows erscheinen wird. Überhaupt wird sich hier aber noch eine Menge tun, denn Optimage ist gerade erst erschienen und hat noch viele Features in Planung. Hoffen wir also das Beste.
Riot (Windows)
Ebenfalls eine Windows-Alternative für ImageOptim. Schön an Riot ist vor allem, dass Einstellungen live gewählt und sofort sichtbar sind. So lässt sich die Qualität beispielsweise soweit verringern, wie gerade noch erträglich, um die perfekte Dateigröße zu erreichen, mit vergleichsweise guter Darstellung. Für alle die gerne bis an das Limit optimieren und alles rausholen möchten, kann sich so ein Vorgehen durchaus lohnen.
Trimage (Linux)
Jetzt könnte ich sagen, dass Linux-Nutzer einfach eine Online-Variante verwenden sollen. Mach ich aber nicht, denn ich selbst war lange Ubuntu-Nutzer und bin auch durchaus noch ein Fan des Systems, auch wenn ich mittlerweile (vor allem wegen Software) MacOS verwende. Wie dem auch sei, Trimage erfüllt ebenfalls seinen Zweck und ist die alternative für Linux-Nutzer.
Compressor.io (Online)
Immer wenn es schnell gehen muss, kommt Compressor.io zum Einsatz. Warum? Weil Bilder direkt per Drag n’ Drop hineingeschoben werden können und online sofort zwischen »losless« und »lossy« (also mit Qualitätsverlust und ohne) gewählt werden kann. Klar, daheim habe ich mein ImageOptim laufen, aber unterwegs bzw. an einem fremden Notebook eben nicht. Für solche Fälle mag ich das Online-Tool, da ich auch keinen Login oder ähnliches benötige.
PNGGauntlet (Windows)
Okay, einen habe ich noch. PNGGauntlet ist das Tool für Windows und verkleinert, trotz dem eindeutigen Namen, PNG, JPG, GIFF, TIFF-Dateien und mehr. Funktionsweise ist im Grunde dieselbe wie bei ImageOptim. Reinziehen, optimieren lassen, fertig. Mehr gibt es da dann auch gar nicht mehr zu sagen, wenn ich ehrlich bin.
Ein paar Worte zum Abschluss
Zugegeben, gerade bei den Komprimierungs-Tools ist es jetzt wieder ein wenig mehr geworden. Warum? Zum einen weil ich ein Freund davon bin, sowohl MacOS-, als auch Windows- und Linux-Nutzer zu versorgen, zum anderen aber auch, weil ich ein Fan von Optimierungen bin. Gerade bei Bildern unterschätzen viele, wie viel Ladezeit sich mit perfekter Komprimierung herausholen lässt.
Klar, pro Bild kommen da oft keine gigantischen Werte raus, vor allem dann nicht, wenn bereits vorab optimiert wurde, aber ein bisschen was geht eben immer. Außerdem habt ihr ja nicht ein Bild in eurem Blog, sondern mehrere und die alle zusammengerechnet, machen oft ein paar Megabyte aus. Wer da clever optimiert, schrumpft alles auf Kilobyte Größe herunter.
Wenn euch die Empfehlungen gefallen haben oder ihr noch eine eigene habt, würde ich mich über einen Kommentar freuen. Auch würde mich interessieren, ob ihr einen eigenen Favoriten unter den Tools habt.
Hallo David,
nette Liste die du da zusammengetragen hast und toll, dass du auch an uns Linux-User gedacht hast ;)
Ich nutze zum Größe ändern und für die Komprimierung hautpsächlich ImageMagick (https://www.imagemagick.org/script/index.php) als Commandline-Tool. Gerade wenn ein ganzer Ordner bearbeitet werden muss, gibt es für mich keine Alternative zu einem kleinen Script.
Online nutze ich gerne https://tinypng.com/ um die Dateigröße zu optimieren. Auch hier gilt, einfach Drag & Drop und dann das kleinere Bild downloaden. (Das ist aber auf .png und .jpg beschränkt, auch wenn damit die meisten Bilder für Websites abgedeckt sind.)
Also RIOT setze ich schon seit gefühlt 10 Jahren für die Bildoptimierung vor dem Upload ein. Ist ein kleines Tool, dass einfach und unkompiziert seine Arbeit macht. Die Bildbearbeitung selbst mache ich sogar noch mit PhotoImpact 12. Kennt das überhaupt noch jemand?
Da sollte ich mich aber wirklich auch mal in ein etwas aktuelleres Programm einarbeiten…
Hey David,
danke für die Tipps!
Ein paar Geheimtipps sind da ja bei. Und finde ich super, dass du nicht das obligatorische Gimp vorgeschlagen hast. Das ist mittlerweile wirklich in die hinterste Waldecke vorgedrungen.
In diesem Sinne,
weitermachen!
Grüße aus Gelsenkirchen,
Markus
Ich habe früher immer Gimp genommen.
Mittlerweile nehme ich Corel paint.
Das kann alles es ich brauch.
Alle Bilder auf unserer Seite sind damit gemacht …
Hallo,
ich bin mit der Vorbereitung für eine Blog seite beschäftigt.
Einfaches Layout aber Bildgallerie und … Filme?
Thema Hund (eigener)
Was würdest du empfehlen, sowohl Bilder (sehr hoch auflösend – Nikon) und
Filme (teils vom Handy) dort zu präsentieren? BS ist Linux Mint 18.1.
Da ich noch nie mit WP gearbeitet habe, suche ich derzeit alles zusammen, was ich benutzen müsste.
Und ehrlich, ich habe keinerlei Erfahrung, wie man eigene Filmsequenzen einbinden kann, aber vorab – dein Thema – so optimiert, dass die Leitung nicht in die Kniee geht.