In Deutschland wird man zu einem Konkurrenzdenken erzogen. Zumindest in wirtschaftlichen Dingen sieht man andere Firmen derselben Branche meist als Konkurrenten und tut alles, damit diese keinen Vorteil bekommen.
In anderen Ländern ist das teilweise anders. Da wird mit Wettbewerbern kooperiert, weil man dadurch oft genug Vorteile für beide Seiten herausholen kann.
Deshalb geht es in meinem heutigen „Traffic-Tipp“ darum, wie man mit „Konkurrenten“ im Web umgehen sollte, um selber davon zu profitieren.
Linkgeiz und Co.
Ich erlebe es selber immer wieder. Sowohl meine Website-Kunden, als auch ganz viele junge Blogger sträuben sich mit Händen und Füßen auf andere Websites zu verlinken. Da wird vielleicht gerade noch die eigene Stadt-Website bzw. Google verlinkt. Aber dann hört es schon auf.
Und die Begründung dafür ist eigentlich immer die selbe: „Wenn ich verlinke, dann verlassen mich die Besucher über diese Links“.
Ich bin nun schon lange im Web unterwegs und diese Aussage ist völliger Quatsch. Sicher gibt es Fälle, in denen man nicht verlinken sollte. So sind Links zu einem Konkurrenz-Shop im eigenen Online- Shop sicher nicht sinnvoll, aber gerade für Blogger stellen ausgehende Links ein großes Potential dar, da die eigenen Besucher so einen weiteren Mehrwert bekommen.
Ich verlinke sehr viel und meine Leser sind dafür sehr dankbar und kommen erst recht wieder.
Doch in diesem Traffic-Tipp möchte ich über die normale Verlinkung hinausgehen.
Andere Blogs und Websites der eigenen Branche vorstellen und verlinken
Ja, ich stelle Websites und Blogs in meinem Blog vor, die man eigentlich als meine Konkurrenz bezeichnen könnten. Warum tue ich das?
Dem Internet-Nutzer sind die einzelnen Websites und Blogs im Internet grundsätzlich erstmal egal. Die Nutzer suchen bestimmte Infos, mit denen sie bestimmte Bedürfnisse und Wünsche erfüllen können.
Eine Website bzw. ein Blogs wird dann erfolgreich, wenn man den Nutzern genau diese Infos bieten kann. Und da dürfte es klar sein, dass man als Blogbetreiber ein rundes und komplettes Bild zu einem Thema anbieten sollte.
Und dazu gehören neben den eigentlichen Inhalten (natürlich der zentrale Punkt) auch andere Informationsquellen im Web. Viele Websites versuchen durch Tricks zu verhindern, dass Besucher die eigenen Seiten verlassen und viele Nutzer sind wirklich dankbar, wenn man als Blog- oder Website-Betreiber mal nicht versucht den Nutzern Fesseln anzulegen, sondern wenn man offen und regelmäßig auch andere gute Informationsquellen vorstellt.
Und auch noch aus einem zweiten Grund ist es wichtig, auf „Konkurrenten“ zu verlinken. Google analysiert die Linkstrukturen von Blogs. Gehen kaum Links raus, ist das nicht gerade positiv. Verlinkt man jedoch auf thematisch passende Websites und Blogs, dann bekommt man einen gewissen Hub-Status. Und das honoriert Google nach meinen Erfahrungen. Und oft bekommt man eben auch Backlinks der verlinkten Seiten.
Deshalb kann ich nur jedem Blogger empfehlen, dass er über seinen Schatten springt und auch mal andere Websites und Blogs vorstellt, mit denen er normalerweise um Besucher kämpft. Google und die User werden es danken.
Wie vorstellen?
Natürlich kommt es auch immer auf das „Wie“ an? Man sollte z.B. nicht in 80% seiner Artikel andere Blogs vorstellen. :-)
Folgend ein paar Möglichkeiten, thematisch passende Blogs und Websites vorzustellen und zu verlinken:
- Interviews mit Bloggern aus der selben Branche führen
- Top-Listen mit den besten Blogs zu bestimmten Themen der Branche
- Gute Artikel in eigenen Posts vorstellen und verlinken
- Aktuelle Aktionen oder Gewinnspiele im eigenen Blog erwähnen
- Gastartikel anderer Blogs zulassen
- In Analysen und Auswertungen andere Blogs einbeziehen
- Regelmäßige Status-Artikel zum Stand der Branche im Web
- Gemeinsames Gewinnspiel oder Aktion
- usw.
Es gibt eine Menge Möglichkeiten andere Blogs und Websites der eigenen Branche vorzustellen und zu verlinken und sich selber dabei auch einen gewissen zentralen Expertensstatus zu erarbeiten.
Und gerade dieser Punkt, eine Art zentrale Anlaufstelle dieser Branche zu sein, wird von vielen Lesern geschätzt.
Fazit
Konkurrenz belebt nicht nur das Geschäft, sondern es macht nach meiner Meinung und meinen Erfahrungen auch viel Sinn, die „Konkurrenz“ aktiv in den eigenen Blog einzubinden
Legt die Angst ab und verlinkt nicht nur auf andere Websites und Blogs der eigenen Branche, sondern stellt die eine oder andere Seite auch mal etwas genauer vor. Es wird sich auszahlen.



Guter Artikel, Peer. Wie immer ;)
Diese Meinung vertrittst du ja schon länger. Als ich Anfang des Jahres meinen Blog gestartet habe, ging ich genauso vor. Ich verlinke in fast allen Artikeln auf externe, weiterführende, Quellen. So biete ich dem Leser einen Mehrwert, und das steht bei mir im Vordergrund. Meine Zugriffszahlen – besonders über Suchmaschinen – steigen rasant an, sodass ich mich bei der aktuellen Entwicklung nicht beklagen kann.
Es wird also honoriert, dass man als Blogger den Leser in den Vordergrund stellt.
Danke für diese Zusammenfassung.
In meinem Blog verlinke ich auch so oft es geht. Insbesondere wenn ich auf anderen Blogs auf interessante Videos oder Themen aufmerksam werde, gibt es mindestens ein „via“ und dann den Link.
Manchmal bin ich mir nicht sicher bzw. kann nicht nachvollziehen, ob die Leser auch auf meine gesetzten Hyperlinks klicken bzw. erkennen, dass es sich überhaupt um Verweise handelt.
Oh und ich verlinke bisher bloß auf Youtube und Wikipedia :D dann lass uns das mal changen ;) Danke für die Tipps.
Habe diesen Bericht interessiert gelesen und folge der Meinung von Peer.
Jetzt kommt aber aus meiner Sicht das ABER.
1. Ich denke das dies nicht unbedingt in allen Situationen bzw. Themenbereichen funktioniert.
Aus meiner Sicht sind Blogger die aus dem Gamer, spezialisierten Web Bereich ( wie z.B. Webdesigner ), SEO und Computer / Mobiltechnik kommen, sind vielleicht manchmal mehr bereit dazu.
Ich selber betreibe und unterstütze kleine Blogs im Bereich Tanzen, Weihnachten, Sondermaschinenbau und Blog Software Dotclear.
Versuche ich gerade in den ersten drei genannten Bereichen Kontakte aufzubauen oder Infos für Berichte anzufordern, ist die Antwort “ STILLES SCHWEIGEN „.
Resonanzen wie “ was soll das “ oder “ braucht man doch nicht “ oder eben keine Antworten bzw. Resonanzen.
2. Wieso kommt das ?
Ich denke das es viele viele Themenbereiche gibt, wo die Akzeptanz zum bloggen noch nicht mal ansatzweise vorhanden ist.
Ich habe schon Firmen angeschrieben und denen angeboten deren Produkte vorzustellen und oder einen Link zu deren Internetseite.
Resonanz “ NICHTS “
Abschluß meiner Meinung dazu.
Wie soll sowas funktionieren wenn die Menschen am anderen Ende noch nicht mal in der Lage sind zu End ezu denken, welchen Vorteil Sie dadurch vielleicht haben.
Glaubt mir, sogar grosse namhafte Firmen, die eigene Marketing Leute angestellt haben, schaffen sowas nicht aus den genannten Bereichen.
Habe auf der Hannover Messe dies Jahr, mit solch einem Marketing Manager von einer Roboter Firma, eine ganz intensive Diskussion gehabt. Resonanz gleich null.
Ich glaube ich hör jetzt besser auf, denn ich schreib mich gerade in Rage.
Hallo Peer..
Ich muss deine Aussage teilweise als falsch hinstellen. Im Seo Bereich wo du dich ja mehr oder minder befindest ist diese aussage vollkommen richtig. Aber ich z.b. habe mehrere Webseiten im Musik Bereich und da ist es wirklich ein Kampf um jeden Besucher.
Geht man dann doch Linkpartnerschaften ein darf man nicht selten feststellen, das die Links zu einem hin, oft schnell wieder entfernt wurden oder plötzlich aus dem sichtbaren bereich verschwinden und woanders auftauchen. Es kommt also stark auf den Bereich an wo sich der eigene Blog befindet, so hat z.B. mein Seo-Tipps deutlich mehr eingehende Links bekommen wie andere Blogs von mir die teilweise deutlich älter sind.
Gruß
Rene
@ Thomas
Sicher macht da nicht jeder mit, aber das bedeutet nicht, dass es nichts bringt.
Ich stelle ich meinen Links der Woche z.B. andere Blog- und Website-Artikel vor, ohne dass ich eine Gegenleistung will. Es geht eben nicht darum, immer nur dann zu verlinken, wenn man auch verlinkt wird.
Meine Leser schätzen es sehr, dass ich andere gute Artikel verlinke. Punkt. Mir ist es egal, ob die Blogs mich auch verlinken.
@ Rene
Dieser Artikel geht weit über Linkpartnerschaften hinaus und diesen Linktausch mit Kontrolle, ob der Link wirklich noch besteht finde ich ehrlich gesagt ätzend und mache ich gar nicht.
Es geht hier vor allem um den Mehrwert für die Leser und wenn man dann noch Blogs findet, mit denen man was machen kann, ist das umso besser.
Also ich für meinen Teil hab kein Problem auf andere Blogs zu verlinken. Ich denke auch dass man dadurch seine Besucher nicht verliert. Im Gegenteil wenn die merken, dass man bei einem immer wieder gute neue Webseiten bzw. Blogs vorstellt oder verlinkt kommen die doch noch öfter. Ich selber besuche auch gerne Webseiten die mich weiter bringen wenn ich nach einem bestimmten Thema suche. Es zeigt doch letztendlich auch die Qualität einer Webseite wenn man zu einem Thema den Besucher noch weitere Information/Quellen bietet als nur die eigenen.
Meiner Ansicht nach sind Quellenangaben oftmals sowieso das A und O. Nur weil Blogger A etwas als Tatsache beschreibt, muss das ja nicht stimmen.
Ätzend finde ich auch, wenn Blogger journalistische Texte nur umformulieren und als ihre eigenen darstellen, z.B. http://www.liga3-online.de/elia-soriano-zieht-es-zum-karlsruher-sc/
Das finde ich als Leser einfach total blöd. Es gibt keine weiteren Informationen, keine Möglichkeit sich per Klick weiter durch das Netz zu hangeln. Genau das ist aber der Sinn hinter dem Wort „surfen“.
Ich verlinke gerne, manchmal auch mit nofollow, aber eigentlich doch gerne. Einfach weil ich als Leser auch gerne weiterverlinkt werde.
@ Peer
Vielleicht habe ich mich etwas unglücklich ausgedrückt.
Ich erwarte keine Backlinks oder irgendwelche anderen Gegenleistungen.
Ich bekomme einfach nicht die Informationen.
Denn ich versuche wenn möglich nur Text oder Bildmaterial zu verwenden für Berichte über andere Blogs, Firmen und Produkte die auch wirklich frei gegeben sind.
Habe nämlich ziemlichen Respekt vor den Copyright Rechten.
Hey Peer,
danke für den Beitrag!
Ich denke auch, dass Kooperationen statt Konkurrenzdenken für mehr Traffic, bessere Beziehungen (und z.B. damit verbundene Joint-Ventures), mehr Spaß und Freude sorgen :).
Mein Blog ist zwar ganz frisch, aber ich versuche immer zu anderen Quellen zu verlinken, um meine Aussagen zu begründen und Transparenz zu schaffen.
Diese Taktik wird ja im englischsprachigem Raum gelebt und funktioniert sehr gut. Also warum auch nicht in Deutschland?
Gruß
Vladislav
Das mit der Zusammenarbeit im Web ist wirklich wichtig, aber auch nicht so leicht. Ich finde es besser, wenn man Leute in echt mal sieht und dann mal in einem Artikel darüber schreibt. Die Kontakte halten dann auch länger.
Hallo,
wenn ich einen Artikel schreibe, hole ich mir oft Infos von anderen Seiten/Blogs. Da ich teilweise bestimmte Punkte nur anreiße, macht es Sinn auf weitere Seiten zu verlinken.
Ehrlich gesagt mache ich mir oft gar keine Gedanken darüber, ob ich davon profitiere oder nicht, denn für mich macht die eine oder andere Verlinkung einfach Sinn, also mache ich sie.
Hin und wieder nehme ich einen Artikel von einer anderen Seite als Basis für meinen eigenen Artikel. Ich ändere, füge hinzu etc.. Natürlich verlinke ich den original Artikel und weise darauf hin, dass mein Artikel auf dem entsprechen Artikel basiert. Wenn es passt kommen noch ein zwei weiterführende Links dazu.
Wenn ein Artikel komplett – ohne Inspiration von anderen Seiten entstanden ist, kann es auch mal vorkommen, dass ich keine weiteren Links setze, aber oft finde ich dann doch noch irgendeine relevante Seite, die ich verlinke.
Ab und zu schreibe ich auch Artikel und stelle Seiten, Foren etc. vor, auch ohne dafür einen Backlink zu erwarten.
Ich bin also so egoistisch, dass ich einfach Seiten, die zu weiteren Infos führen und die meinen Lesern möglicherweise weiter helfen, verlinke.
Wenn dann Leser abspringen und nicht mehr wiederkommen, muss ich akzeptieren, dass deren Infos vielleicht besser sind als meine und sehen das ich besser werde.
Schöne Grüße aus Schwelm
Volker
Ich muss dir hier absolut recht geben. Der „juice“ Kreislauf kann nur funktionieren, wenn auch immer etwas abfliesst. Eine uebertriebene Stauung macht einen zum Letzten Glied im Netz der eigenen Keywordnische und somit zur Sackgasse. Ich werde dieses Konzept wieder vermehrt im Auge behalten und an Blogs verlinken, die auch weiterverlinken. Guter Artikel. Danke.
Das erscheint mir auch in erster Linie ein hausgemachtes Problem der deutschen Blogosphäre zu sein und in gewisserweise typisch, leider auch umso bedauernswerter.
Genau zu dem Thema habe ich mich vor einigen Tagen ausführlich in meinem Blog ausgelassen weil mir in dem Zusammenhang seit geraumer Zeit so einiges gegen Strich geht. Da muss man manchmal auch Klartext reden:
http://magicm.wordpress.com/2012/05/20/blogger-aller-lander-vereinigt-euch/
Das Thema Linkgeiz ist in Deutschland ja wirklich schlimm. Wenn ich über einen guten Bericht schreibe oder ein aktuelles Thema schreibe, dann gehen die Links natürlich mit dofollow nach außen, so wie es sein sollte. Schade, dass viele Leute denken, dass ausgehende Links einer Webseite schaden, dabei zeugen ausgehende Links doch von natürlicher Verlinkung im Netz.
Nunja, das System ist sicher menschlich und wird von Lesern gern gesehen, ich Frage mich aber dennoch ob nicht auch einige Leute, die zum Beispiel erst neu auf deinen Blog kommen, verloren gehen weil du sie weiterverlinkst, und sie „den Weg nicht mehr zurückfinden“ :)? Dennoch ist es ein hochinteressantes System das ich in Zukunft auch austesten werde.
lg Samuel
Hallo Peer,
Ich finde deine Einstellung richtig!
Zusammen kann mehr bewegen, als gegeneinander zu Kämpfen!
Viele Grüße
Konstantin
Ich bin deiner Meinung Peer. Menschen die in Kooperationen denken, haben meist viel mehr Erfolg. Ich merke das auch immer wieder, dass Leser sehr dankbar sind für gute Links und eher wieder kommen. Wenn die Website richtig gut verlinkt ist, wird sie sogar als Anlaufstelle benutzt, um andere Webseiten wieder zu finden. Gibt es einen besseren Mehrwert? Ich denke nicht. Eine Website die nicht verlinkt, ist keine richtige Website.
Zu Antwort 5:
Auch ich habe mit Linktausch eher schlechte Erfahrungen gemacht. Manchmal verschwinden die Links vollkommen, genau so wie du das beschrieben hast. Häufiger ist es so, dann ich einen Link mit einer guten Seite getauscht habe und diese Seite dann relativ schnell an Wert verloren hat, weil zum Beispiel die Links entfernt wurden, die auf die angebotene Seite verwiesen.
Deswegen tausche ich mittlerweile keine Links mehr mit SEO-Leuten, sondern nur noch mit Menschen, die mit mir die Leidenschaft am Thema teilen (in meinem Fall reisen). Will dann ein SEO einen Link, erkläre ich ihm dann auch, dass ich Links auf Grund der schlechten Erfahrungen nur noch vermiete.
Ich hoffe, dass mehr Blogger so eine Haltung einnehmen und sich die SEOs dann irgendwann einmal an die Nase fassen.