Wenn der eigene Blog älter wird, dann sammeln sich auch immer mehr Inhalte an. Das macht es nicht einfacher, den Benutzern eine Navigation zu präsentieren, die übersichtlich bleibt und dennoch einen möglichst guten Einstieg in die Inhalte des Blogs bietet.
Mega Menüs sind in den letzten Jahren immer populärer geworden und ich stelle euch diese Möglichkeit im Folgenden genauer vor.
Dabei gehe ich darauf ein, wie ihr Mega Menüs technisch in WordPress umsetzen könnt, aber auch worauf man beim Inhalt dieser Mega Menüs achten sollte.
Was sind Mega Menüs?
Mega Menüs heißen so, da sie sehr umfangreich sind und eine Menge Links enthalten. Im Gegensatz zu normalen Menüs, die neben der ersten Ebene vielleicht noch eine zweite haben, enthalten Mega Menüs weit mehr Links und damit Klick-Optionen für den Nutzer.
Gerade in Blogs, die es schon lange gibt, sammeln sich mit der Zeit so viele interessante Inhalte an, die man neuen Lesern gern alle präsentieren würde. Allerdings will man den Nutzer auch nicht mit unendlich vielen Links einschüchtern, so dass er den Überblick verliert. Mega-Menüs bieten die Möglichkeit viele Inhalte zu verlinken, ohne den den Nutzer auf den ersten Blick zu überfordern.
Mega Menüs kennt man von vielen Websites. So setzen z.B. viele Online-Shops auf diese Art Menü. Hier als Beispiel mal Amazon:
Auf meinem Blogs Selbständig im Netz habe ich ebenfalls Mega Menüs im Einsatz:
Und auch hier auf Blogprojekt habe ich ein kleines Mega Menü im Einsatz, wenn ihr oben in der Navigation auf „TOP-ARTIKEL“ geht.
Mega Menüs in WordPress umsetzen
Normale Menüs mit mehreren Ebenen kann man in WordPress problemlos umsetzen, Mega Menüs dagegen nicht so einfach.
Manuelle Umsetzung
Natürlich könnte man Mega Menüs manuell erstellen. Im Grunde bestehen diese auch nur aus HTML und mithilfe der functions.php Datei könnte man diese selbst erstellen.
Allerdings ist dies doch sehr aufwändig und würde die meisten Blogger einfach überfordern. Auch ich habe davon abgesehen mir etwas manuell zu basteln.
Ein nützliches WordPress-Plugin
Stattdessen kann man ein passendes Plugin nutzen und davon gibt es einige. Ich habe mich für das Plugin „Max Mega Menu“ entschieden, welches ihr im offiziellen Plugin-Verzeichnis kostenlos herunterladen könnt. Oder ihr installiert es wie gewohnt ganz bequem über „Plugins > Installieren“ direkt im WordPress-Admin.
Dieses Plugin ermöglicht es, unter „Design > Menüs“, also dort wo man ganz normal die WordPress-Menüs verwaltet, Mega Menüs anzulegen
Dazu klickt man auf den Button „Mega Menu“, der beim Drüberfahren bei den einzelnen Menü-Einträgen angezeigt wird:
Vorher muss man diese Funktion in dem betreffenden Menü aber mit einem Häkchen aktivieren.
Nach dem Klick auf den blauen Button öffnet sich ein Layer, in dem man das Mega Menp anlegen kann. Hier ein Beispiel:
Man kann den grauen Bereich erstmal in eine bestimmte Anzahl Bereiche teilen. In diesem Beispiel habe ich 4 Spalten ausgewählt. Das kann man oben rechts mit dem Dropdown-Menü ändern. Zwischen 1 und 9 Spalten kann man hier nutzen. Je mehr Spalten man definiert, um so größer sind die Gestaltungsmöglichkeiten.



Anschließend fügt man Widgets in den Bereich ein. Es gibt eine Vielzahl davon, wie z.B. Audio, Bild, Galerie, HTML und Text. Zudem werden hier auch viele Widgets von installierten Plugins angezeigt, wie z.B. Anzeigen, Social Icons und mehr.
Diese Widgets kann man dann noch in der Breite verändern. Hat man also in den Erstellungen für das Mega Menü die Maximal-Zahl von 9 Spalten eingestellt, kann man jedes Widget zwischen 1 und 9 Spalten breit anzeigen lassen. Das ermöglicht es, dass man z.B. ein paar Links zu Unterseiten in einem 2 Spalten breiten Bereich anzeigen lassen kann, während man z.B. ein Video in einem 4 Spalten breiten Bereich daneben anzeigt.
Die Getaltungsmöglichkeit sind hier sehr umfangreich und ich nutze meist ein normales Text-Widget, um darin dann die gewünschten Links samt HTML-Code einzubauen. Da habe ich einfach die meiste Kontrolle.
Unter dem Reiter „Settings“ kann man zudem noch einige Einstellungen für das Mega-Menü vornehmen, wie z.B. die Möglichkeit das Mega-Menü nur auf dem Desktop anzeigen zu lassen oder das Icon links oder rechts daneben zu platzieren. Stichwort Icon. Für den Menüpunkt, der das Mega Menü enthält, kann man aus einer Vielzahl an Icons ein passendes auswählen. Nutzt man die Pro Version, sind es sogar noch mehr.
Nach meiner Erfahrung braucht man die kostenpflichtige Pro Version aber meist nicht. Damit kann man unter anderem vertikale Mega Menüs anlegen (bei bei Amazon), ein Accordion Menü erstellen, eine Such-Box mit einfügen und ein paar Sachen mehr. Für meine Zwecke hat die kostenlose Plugin-Version aber bisher ausgereicht.
Natürlich gibt es noch viele andere Mega-Menü Plugins. Darunter sowohl kostenlose, als auch Paid Plugins.
Mega-Menüs gestalten
Mit dem Plugin ist es aber nicht getan, denn das stellt nur die technische Umsetzung bereit. Als Blog-Inhaber muss man sich selbst Gedanken darüber machen, welche wichtigen Inhalte im Mega Menü präsentiert werden sollen.
Als grundlegenden Tipp empfehlen Usability-Experten die Zusammenfassung von Themen/Bereichen. Das bedeutet. dass man in einem Mega Menü z.B. die besten Artikel zum Thema A präsentiert und in einem weiteren Mega Menü die besten Artikel zum Thema B. Auf Amazon kann man diese thematische Gruppierung sehr gut sehen. In dem Screenshot oben sieht man z.B. nur Produkte bzw. Unterseiten aus der Kategorie Baumarkt.
Im Folgenden liste ich ein paar mögliche Inhalte von Mega Menüs auf:
- wichtige Unterseiten
Wichtige Unterseiten in einem Mega Menü zu präsentieren, ist eine der häufigsten Möglichkeiten, die man im Netz sieht.
Auch auf Blogs hat man meist eine ganze Reihe von statischen Unterseiten, die wichtige Informationen enthalten. Hier im Blog sind es z.B. Seiten mit aktuellen Angeboten oder einer Vorstellung verschiedener Einnahmequellen.
Auch Top-Listen Listen fallen unter diesen Punkt. Diese erstelle ich z.B. regelmäßig in meinem Brettspiel-Blog und deshalb werde ich da in Zukunft auch ein Mega Menü nutzen.
- populäre Artikel
Artikel hat man in seinem Blog noch viel mehr und auch darunter gibt es sicher welche, die wichtiger sind als andere. So könnte man die 10 populärsten Artikel zu einem Themenbereich in einem Mega Menü präsentieren.
Aber auch eine Sammlung der insgesamt am häufigsten gelesenen Artikel wäre hier denkbar.
- Kategorien
Die Zahl der Kategorien kann in einem Blog mit den Jahren sehr stark steigen. Statt diese alle in die Hauptnavigation zu quetschen, kann man einfach ein Mega Menü für alle Kategorien anlegen.
Genau das habe ich in Kürze hier auf Blogprojekt vor, da ich ja vor einer Weile die linke Sidebar entfernt habe, wo diese Kategorie-Auflistung vorher drin war.
- Verkaufsseiten
Wer viele eigene Produkte anbietet, z.B. eBooks, kann diese ebenfalls in einem Mega Menü dem Leser präsentieren. Aber auch in Shops sind solche Mega Menüs, wie oben bereits geschildert, sehr populär.
- Sneeze Pages
Ich bin ein großer Fan von Sneeze Pages, aber auch davon kann es mit den Jahren eine ganze Menge geben. Auch dafür könnte sich ein eigenes Mega Menü lohnen.
- Events
Veranstaltest du Events, ob online oder offline, dann kann man dazu ebenfalls ein Mega Menü anlegen, das alle wichtigen Artikel und Seiten dazu enthält.
Natürlich gibt es noch weitere Möglichkeiten. Dazu solltest du einfach mal deinen Blog analysieren und schauen, welche wichtigen Bereiche, Themen, Seiten, Artikel etc. du hast, die du gern in dieser Form präsentieren möchtest.
Auf jeden Fall solltest du darüber nachdenken Bilder und Icons zu verwenden, da diese es den Nutzern erleichtern, den Inhalt der Mega Menüs einzuordnen und schnell zu erkennen.
Aus Usability-Sicht ist zudem die Öffnungszeit so eines Mega Menüs wichtig. 0,5 Sekunden Wartezeit hat sich hier als sehr guter Wert etabliert, da sich die Mega Menüs dann nicht beim schnellen Drüberfahren ungewollt öffnen, aber auch nicht zu lange brauchen, wenn sie erscheinen sollen.
Sind Mega-Menüs immer sinnvoll?
Ich bin mittlerweile ein Fan von Mega Menüs und werde in Zukunft sicher noch mehr davon nutzen. Allerdings machen Mega Menüs nicht immer und überall Sinn.
Bei vielen eigenen Inhalten ist es eine Möglichkeit, den Nutzer schnell zum Gesuchten zu führen. Dafür sollte man aber auch viele thematisch ähnliche und wichtige Inhalte haben.
Zudem sollte man es auch nicht übertreiben und die ganze Navigation mit Mega Menüs zukleistern. Schließlich soll der Besucher nicht erst „eine halbe Stunde“ die Navigation auswerten müssen, bevor er sich entscheiden kann.
Und auch aus SEO-Sicht gibt es das eine oder andere zu beachten. Dazu gehört die schon angesprochene thematische Gruppierung.
Welche Erfahrungen habt ihr mit Mega Menüs gemacht? Nutzt ihr diese in euren Blogs oder nicht?
Sind Mega-Menüs nicht schon wieder out. Ich habe zwar auch eines auf meiner Seite, überlege aber, das wieder rauszunehmen, da die Übersichtlichkeit zugunsten bunter Bilder leidet.
Und hier im Blogprojekt sehe ich auch keines …
Das ist ein interessantes Thema, mit dem ich mich zuletzt auch immer wieder befasst habe. Grundsätzlich denke ich mittlwerweile auch bei Menüs: „Weniger ist hier mehr.“
Sowohl beim Mega-Menü, als auch bei ausladenden klassischen Menüs, mag zwar inhaltlich vieles berücksichtigt sein, aber es gehen auch leicht Cornerstone-Inhalte in der Masse unter. Besondere Inhalte sollten im Menü nicht durch zu viele kleinere Themen Konkurrenz bekommen. Bei manchen Inhalten habe ich mich deshalb bereits dazu entschlossen, diese ausschließlich über Sitemap und interne Verweise zugänglich zu machen.