In diesem Artikel stelle ich eine Traffic-Methode vor, die immer wieder genutzt wird und durchaus große Besuchermassen bringen kann.
Allerdings ist es eine Methode, die auch ihre Nachteile hat und die ich deshalb kaum einsetze.
Es geht heute um Falschmeldungen oder sogenannte Fakes.
Wie bekommt man Besucher?
Grundsätzlich erstmal die Frage, wie man überhaupt neue Besucher bekommt?
Die meisten Blogs bekommen heute ihre neuen Besucher über 2 Quellen. Zum einen ist dies natürlich Google. Zum anderen ist mittlerweile auch das Social Web, mit Facebook, Twitter und Co. ein sehr guter Besucherbringer.
Und bei beiden Besucherquellen bekommt man vor allem mit interessanten, den Nerv der User treffenden Artikel, viele neue Besucher. Ganz besonders gilt dies für das Social Web.
Und deshalb nutzen immer mehr Website-/Blog-Betreiber dies aus und setzen absichtlich Falschmeldung und Fakes ins Netz.
Vor- und Nachteile von Fakes
Die Vorteile sind klar. Betrifft die Falschmeldung ein populäres Thema, kann das schnell zum Besucher-Ansturm führen. So haben in der Vergangenheit immer wieder gefakte Videos und Bilder über neue iPhones für viel Aufmerksamkeit gesorgt.
Allerdings haben Videos das Problem der Verlinkung. Da ist ein Fake-Artikel mit Bildern sicher besser geeignet.
So verbreitete sich vor längerer Zeit eine angebliche Studie rasend schnell im Internet, nach der Internet Explorer Nutzer im Schnitt dümmer seien, als Firefox- und Chrome-Nutzer. Im Nachinein stellt sich die Studie als Fake heraus. Aber Backlinks und Traffic gab es massig.



Solche gefakten Meldungen können aber durchaus auch negative Folgen haben:
- Man verspielt damit leicht das Vertrauen der Leser.
- Man sollte nie negative gefakte News bringen, da dies viel Ärger bringen kann. So sollte man z.B. nie schreiben, dass Firma XY pleite ist. Im Zweifel und je nach Reichweite des eigenen Blogs kann das strafrechtliche Folgen haben.
- Veröffentlicht man positive gefakte News, so kann das die eigenen Leser sehr enttäuschen, wenn es sich doch als Fake heraus stellt.
- In Zukunft wird es immer Zweifler geben, nach dem Motto „Wer einmal lügt dem glaubt man nicht, auch wenn er dann die Wahrheit spricht.“
Man sollte also auf jeden Fall sehr vorsichtig mit Fakes sein, da es ein schmaler Grad ist.
Tipps für Fakes
Man sollte niemand konkretes angreifen. Die User-Studie ist ein schönes Beispiel. Da greift man niemanden persönlich an und trotzdem ist es ein Fake, den sehr viele Leute gut fanden.
Man sollte es nicht übertreiben. Es muss ja nicht immer gleich Weltkonzerne betreffen.
Man sollte sich vorher gut überlegen, ob es zur Zielgruppe und zum eigenen Blog-Image passt. Wer mit seinem Blog primär darauf aus ist, sich einen guten Ruf aufzubauen und vertrauenswürdig zu sein, der sollte lieber die Finger davon lassen.
Aktuelle Geschehnisse eignen sich natürlich besonders gut, wie das iPhone Beispiel zeigt. Das trifft dann meist den Nerv vieler User.
Humor ist zudem wichtig. Überlege dir, wie die Leute wohl reagieren, wenn sie erfahren, dass es ein Fake ist. Wenn die überwiegende Reaktion Humor ist, dann kann man es riskieren.
Fazit
Falschmeldungen sind ein sehr heißes Eisen. Fakes sind dagegen oft nicht ganz so problematisch und können gut angekommen.
Ich persönlich nutze diese Methode, wenn überhaupt, nur am 1.April. Ansonsten ist mir persönlich die Gefahr zu hoch, dass ich Vertrauen bei meinen Lesern einbüße oder anderweitig Ärger bekomme.
Aber vielleicht habe ich auch einfach nicht genug Humor (und Mut). ;-)
Eine gute Alternative sind satirische Artikel. Wenn der Content absichtlich absurd und lustig ist, wird auch niemand verärgert sein.
Hat man eine gute Headline wird das trotzdem viele Klicks und Backlinks bringen.
Ich sehe das wie Du und Adrian. Wenn ich absichtlich was Falsches schreiben würde, dann allerhöchstens eine Satire. Doch selbst da stellt sich die Frage, ob auch wirklich alle Leser die Satire verstehen.
Es gab da so einen Fall aus meiner Zeit in China. Die TAZ (wenn ich mich nicht irre) hat einen Artikel über die „armen Wanderbanker“ geschrieben und meiner Meinung nach das so klar übertrieben, dass es sehr leicht als Satire erkennbar.
Trotzdem griff die chinesische Referenzzeitung den Text in einer Meldung auf und brachte das im Auslandsteil. Bei dieser Zeitung handelte es sich übrigens nicht um irgendeine Schülerzeitung, sondern um eine der Auflagenstärksten Zeitungen der Volksrepublik.
Klar, dass dieses Beispiel in erster Linie für die chinesische Zeitung peinlich ist. Aber meiner Meinung nach zeigt es, dass man gerade bei Satire und Ironie sehr, sehr vorsichtig sein sollte. Denn oft wird sie nicht als solche erkannt.
Satire würde ich auch als schönen Mittelweg sehen. Kommt auch immer drauf an, wie seriös man sich im Blog darstellt. Nur für ordentlich Buzz und jede Menge Backlinks wird niemand seine Seriösität aufs Spiel setzen. Aber eine interessante Idee ist das allemal.
Ganz offen – wenn ich mir die „etablierte Presse“ so anschaue, kommt es mir oft so vor, als würde das Mittel der „Fake-Meldung“ dort sehr regelmäßig eingesetzt. Aber vielleicht ist es einfach auch nur Unwissenheit oder unkritische Übernahme von Meldungen, die irgendwo auf der Welt eine PR-Agentur „ge-seeded“ hat….
Vielen Dank für den hilfreichen Artikel. Ja, Fake News als Satire verpacken ist eine elegante Methode.
Schöne Grüsse aus Osnabrück