Der Dienst Instant Article ist eines der neusten Projekte des Social Media Riesen Facebook und ist seit dem 12. April für alle Welt offen zugänglich. Bereits jetzt wird der Dienst von zahlreichen Nachrichten- und Presseportalen genutzt.
Doch schon an dieser Stelle ergeben sich mit Sicherheit für einige von Euch die ersten Fragen:
- Was ist ein Instant Article?
- Was für einen Nutzen habe ich davon?
- Was für Vor- beziehungsweise Nachteile hat Instant Article gegenüber Google AMP?
- Sollte ich Instant Article nutzen?
- Wie kann ich Instant Article in meinem WordPress Blog nutzen?
Auf diese und auf weitere Fragen werde ich in meinem folgenden Artikel eingehen. Ich wünsche Dir an dieser Stelle viel Spaß beim Lesen.
Was ist Instant Article?
Facebook fungiert nicht nur als soziales Netzwerk, sondern auch als Plattform, um multimediale Inhalte weltweit in Sekundenschnelle zu verbreiten. Täglich werden Medieninhalte wie Videos, Fotos, Musik oder Links zu aktuellen Themen von vielen Millionen Nutzern rund um den Globus verbreitet.
Instant Article ist ein Projekt, welches von Facebook ins Leben gerufen wurde, um Nachrichten und Videos auf der eigenen Social Media Plattform schneller verbreiten zu können. Bisher musste man als User auf einen Link in seinem Newsfeed klicken, dieser öffnete dann eine externe Website. Dieser Vorgang kann auf Grund von schlechter Internetverbindung zu langen Ladezeiten der Website und somit zu einer verschlechterten User-Experience führen.
Der Fokus von Instant Article liegt auf verkürzter Ladezeit, um Content für den User schneller erreichbar und somit ansprechender zu machen. Die größten Änderungen finden sich dabei vor allem auf technischer Seite. Während Facebook bisher nur als Kanal zu Verbreitung des eigenen Contents verwendet wurde, fungiert es nun, dank Instant Article, als Ausgangsplattform der veröffentlichten Artikel.
Das bedeutet, dass man im Gegensatz zu vorher, nicht auf die Website des eigentlichen Publishers umgeleitet wird, sondern zum Lesen des Artikels auf Facebook selbst bleibt. Im Hintergrund wird dabei Javascript eingeschränkt und zu einzelnen Files zusammengeführt, um die Ladezeit der einzelnen Artikel zu minimieren. So haben bereits weltweit viele etablierte Nachrichtenportale, wie Spiegel.de oder The New York Times mit der Veröffentlichung von Instant Article Beiträgen begonnen und konnten schon nach kurzer Zeit ein weitestgehend gutes Feedback bei ihren Lesern verzeichnen.
Durch extrem verkürzte Ladezeiten konnten, nach der Umstellung auf Instant Article, deutlich höhere Leserzahlen für die einzelnen Beiträge und Artikel vermerkt werden.
Des Weiteren zeigten Beobachtungen auch, dass die Artikel nicht nur eher gelesen, sondern auch wesentlich öfter geteilt wurden, was im Endeffekt zu einer höheren Reichweite für die eigenen Beiträge führte. Dem Leser scheint Instant Article also zu gefallen.
Was sind die Vor- und Nachteile von Instant Article?
In der heutigen Zeit ist es besonders wichtig Ladezeiten von Websites möglichst gering zu halten, um dem User auch auf mobilen Geräten seine Inhalte und Informationen schnell bereitstellen zu können und eine angenehme User-Experience zu ermöglichen.
Jeden Tag besuchen knapp 934 Millionen Facebook User die Social Media Plattform über ihr Smartphone. Genau darauf liegt der Fokus von Instant Article. Dem User wird Content, welcher über den Facebook Newsfeed verbreitet wird, innerhalb von Sekundenbruchteilen bereitgestellt, selbst bei schlechter Internetverbindung.
Dadurch hat man als Publisher die Möglichkeit seinen Content für den User einfacher erreichbar zu machen und somit seine eigene Reichweite zu erhöhen. An diesem Punkt besteht der Nachteil für den Publisher darin, dass der User zwar den eigenen Content liest, dabei allerdings auf Facebook bleibt. Im Gegensatz zu normalen Artikeln, stellt man mit einem Instant Article seinen Content direkt auf Facebook selbst zu Verfügung.
Bei einem Klick auf einen Instant Article wird somit keine externe Seite mehr aufgerufen und man generiert keine Klicks für die eigene Website. Auch Google berücksichtigt die Klickzahlen, die aus den Instant Articles entstehen leider nicht, ganz im Gegensatz zu Googles AMP.



Um diesem Problem entgegenzuwirken, gibt es jedoch die Möglichkeit in seinem Artikel an verschiedenen Stellen auf die eigene Website zu verlinken, um so den User vielleicht doch auf die eigene Seite weiterzuleiten. Der Schlüssel zum Erfolg ist an dieser Stelle, wie so oft, guter Content, der den Leser fesselt, ihm einen Mehrwert bietet und so schlussendlich dazu verleitet auf die eigene Seite zu klicken, um sich über weitere Inhalte aus diesem Themengebiet zu informieren.
Ein weiterer Vorteil besteht in der Übermittlung der eigenen Corporate Identity, in Form von Farben, Font, verschiedenen Bannern und Buttons. Mit Hilfe dieser Elemente hat man auch innerhalb eines Instant Articles die Möglichkeit seine Marke ansprechend zu präsentieren.
Auch Werbebanner, wie z.B. GoogleAdSense, in den eigenen Artikeln bleiben komplett erhalten und man bekommt 100% seiner Werbeeinnahmen. Es gibt noch die Möglichkeit, dass Facebook als Vermarkter fungiert und dabei 30% Provision der generierten Umsätze erhält. Für Blogger, die mit ihrem Blog Umsatz generieren, ein erheblicher Nachteil. Dabei hat man jedoch von Beitrag zu Beitrag die Möglichkeit, Instant Article zu aktivieren oder eben nicht. Man bleibt dabei also völlig ungebunden.
Sollte ich Instant Article nutzen?
Generell ist Instant Article vor allem im News- und Blogbereich besonders interessant. Prinzipiell kann aber jeder Publisher werden, der eine Facebook Seite besitzt. User können dadurch News, die sie interessieren, selbst bei schlechter Internetverbindung innerhalb von kürzester Zeit öffnen und lesen. Instant Article ist somit eine gute Möglichkeit, die Reichweite seiner eigenen Artikel zu erhöhen.
Allerdings sollte ich mir als Blogger im Vorfeld sehr genau überlegen, ob ich Instant Article nutzen möchte, da man bei einem Klick auf einen Instant Article nicht wie bisher zur Seite des Publishers wechselt, sondern direkt auf Facebook bleibt. Dadurch kann es passieren, dass die Klickzahlen des eigenen Blogs nach unten gehen.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass man einen Teil der Werbeeinnahmen, die über den eigenen Blog generiert werden, an Facebook abgeben muss. Für Blogger, die mit ihrem Blog Geld verdienen oder dies in Zukunft vorhaben, ein erheblicher Nachteil.
Wie kann ich Instant Article mit meinem WordPress Blog nutzen?
Im Allgemeinen gibt es viele verschiedene Möglichkeiten und Plugins um seinen eigenen Block für Instant Article freizuschalten. Facebook selbst bietet ein kostenloses Plugin an, mit welchem Du Deinen Blog auf Instant Article umstellen kannst. Ich selbst habe mich jedoch für das Plugin von allfacebook.de entschieden, da dieses bei mir einfach besser funktioniert. Es gibt jedoch zahlreiche weiterer Anbieter, die Euch Plugins für die Umstellung auf Instant Article anbieten. Welches Plugin Dir am ehesten zusagt, musst Du am Ende selbst entscheiden.
Um Instant Article zu nutzen, benötigt man einen Blog und eine Facebook Seite. Für diese Seite muss man selbstverständlich Administrator sein. Man muss dann zuerst etwas in seinen Einstellungen bei Facebook ändern, danach das Instant Article Plugin installieren und ein paar Einstellungen bei WordPress vornehmen. Wie das genau funktioniert kann hier in der Anleitung von allfacebook nachgelesen werden.
Fazit
Insgesamt bleibt das Thema Instant Article vor allem für News Publisher jeglicher Art besonders interessant. Durch eine verbesserte User-Performance hat man die Möglichkeit den eigenen Content besser über Facebook zu verbreiten um somit mehr Reichweite zu bekommen. Klarer Nachteil sind hier die fehlenden Klicks auf die eigene Website.
Als Publisher sollte man sich daher genauestens überlegen, ob mein seine Inhalte via Instant Article auf Facebook verbreiten möchte oder nicht. Stellt man sich dabei jedoch richtig an und ist im Bereich Social Marketing gut aufgestellt, hat man die Möglichkeit innerhalb von kürzester Zeit viele Besucher auf den eigenen Artikel zu ziehen und auf sich aufmerksam zu machen.
Der Schlüssel zum Erfolg ist und bleibt hier wieder: Content is king.

Autor
Mein Name ist Timo Unverzagt und ich arbeite in der SEO Abteilung der RTO GmbH. Somit habe ich beruflich viel mit dem Thema Suchmaschinenoptimierung, Social Media Marketing und Content Marketing zu tun. Auch privat versuche ich stets auf dem neusten Stand zu bleiben und beschäftige mich häufig und umfangreich mit allen möglichen Themen aus dem Bereich Online Marketing. Wer sich für Themen aus dem Bereich interessiert, für den ist unser Blog vielleicht auch interessant.
Zumindest der Steuerberater findet seine Freuden an den Instant Articles ;). Erst letzten Monat gab es wieder einen Massenfehler in der Abrechnung, sodass 1 US Cent Gutschriften ausgestellt wurden..
Also bis auf die Geschwindigkeit hat das ganze ja eigentlich nur Nachteile. Und wenns an der Geschwindigkeit hapert, sollte man erst mal auf seiner eigenen Seite was dagegen unternehmen, statt seinen Content an Facebook zu verschenken.
Ich habe kürzlich zu Testzwecken für meinen Blog Instant Articles eingerichtet und finde es super. Man muss sich natürlich bewusst machen, dass mindestens der erste Aufruf eben nicht im eigenen Blog landet, aber wenn man mit richtigen CTAs in den Instant Articles arbeitet, bekommt man gute Klicks auf Affiliate und co hin und kann auch mit dem 2. Klick in den eigenen Blog arbeiten. Wie so oft muss man sich eben Gedanken machen und eine Strategie dabei verfolgen. Es ist nicht für jeden sinnvoll, aber jeder sollte sich da bewusst zu bzw gegen entscheiden.
Für alle Blogger interessant, die mit dem Blog Reichweite erzeugen wollen und mit einem Produkt im Hintergrund (Dienstleistung, Paid-eBook) ihr Geld machen wollen.
Für Blogger die „nur so“ Inhalte produzieren, ist das eher meh.
Ich finde es gut
Ich glaube, dass diese Innovation kann auch die Businesswelt deutlich ändern. Digitalisierung nimmt in Bedeutung sehr schnell zu.