Möchte man sich mit Freunden oder Geschäftspartnern vernetzten, aber seine persönliche Daten nicht einem großen Social Network anvertrauen, so kann man sich ganz einfach sein eigenes einrichten.
Denn nicht jeder vertraut Facebook, Xing & Co und deshalb ist Buddypress für WordPress eine gute Alternative.
In diesem Artikel gibt es eine Einführung in Buddypress.
Warum Buddypress?
Buddypress erweitert den eigenen Blog um ein voll funktionsfähiges Social Network mit eigenen Profilseiten, Gruppen, Diskussionsforen und Aktivitäten-Streams. Alles ohne großen Aufwand, da Buddypress kostenlos als Plugin angeboten wird.
Wer sich erst aus der Sicht der Nutzer überzeugen will, sollte sich die Beispiel-Community Buddypress Test Drive ansehen. Diese ist so aufgebaut, wie das Plugin „ausgeliefert“ wird.
Mit 20 000 Nutzern zeigt die Testinstallation, dass man mit wenig Aufwand viel erreichen kann. Denn laut c’t (in „c’t extra 02/11“) verwaltet auch ein einfacher Shared Server eines Massen Hosters ohne Probleme 1.000 Benutzer.
Die Installation
Buddypress lässt sich sowohl auf einer ganz normalen WordPressinstallation einrichten, kann aber auch unter einer Multisite-Installation laufen, sodass das Angebot um das Erstellen einzelner Blogs für die User erweitert werden kann.
Hat man das Plugin installiert, lässt es sich durch eine deutsche Sprachdatei erweitern. Diese bekommt man hier als „Du“ oder „Sie“-Version zum Download und muss dann via FTP Programm unter
/wp-content/plugins/buddypress/bp-languages
einfügt werden. Damit ist das eigene Netzwerk nun eingedeutscht.
Ist das Plugin aktiviert und ruft nun die WordPress-Installation auf, hat sich bis auf eine Leiste – die Buddybar – im oberen Teil der Seite nichts verändert.
Im Backend müssen zunächst noch die Seiten für die Aktivitäts-Seiten, das Registrierungsformular und verschiedene Verzeichnisse angelegt werden. Dazu erstellt man wie gewohnt eine WordPress-Seite und ordnet diese im Reiter „Seiten“ den entsprechenden Funktionen zu.
Dadurch sind nun fast alle Grundlagen für das eigene Netzwerk geschaffen.



Das Design
Damit die Community nicht so langweilig erscheint, bietet das BuddyPress Template Pack eine einfache Methode ein bestehendes WordPress-Theme für Buddypress anzupassen. Dabei werden alle weiteren Dateien geladen und die nötigen CSS Zusätze ergänzt.
Wurde das Plugin ausgeführt, müssen nur noch kleinere Änderungen im Stylesheet und Backend vorgenommen werden.
Es gibt auch wenige kostenlose Themes, die speziell angepasst sind, diese überzeugen aber vom Design meist eher nicht.
Das bekannteste Theme, welches auch vom Design anspricht, heißt Custom Community und kann durch viele Einstellungen individuell angepasst werden.
Die Anpassungen
Je nach Ansprüchen der Community lassen sich im Backend verschiedenste Einstellungen anpassen. Besonders wird sich die Community durch die Profilseiten charakterisieren, die sich ebenfalls selber bestimmen lassen.
Dabei sollte man darauf achten, dass nicht alle Felder im „allgemein“ Reiter platziert sind, da diese bei der Registrierung angegeben werden müssen. Zu viele Angaben schrecken die User ab und verlangsamen den Registrierungsprozess.
Zudem muss noch entschieden werden, für wen das Netzwerk erreichbar sein soll. Wenn gewünscht wird, dass nur bestimmte Freunde die Seiten nutzen dürfen, dann können z.B. durch das Plugin Private Buddypress Einstellungen zur Privatsphäre vorgenommen werden.
Soll die Community für jeden erreichbar sein, muss der Haken „Benutzer dürfen sich registrieren“ in den Registrierungseinstellungen gesetzt werden.
Die Erweiterungen
Genau wie WordPress lässt sich auch Buddypress durch unzählige Plugins erweitern. Ich möchte meine Favoriten nur kurz mit ihrem Namen und ihrer Funktion vorstellen:
- Buddypress Activity Plus erweitert die Activitybox um Facebook ähnliche Media Share Buttons.
- Dazu lässt sich gut oEmbed for BuddyPress kombinieren, da der Content direkt in das Social Network eingebunden wird.
- BP Redirect to Profile for Buddypress ist eher von geringem Funktionsumfang: Die Nutzer werden nach der Anmeldung auf ihr Profil umgeleitet.
- BP Group Documents ermöglicht es, in Gruppen Dokumente hochzuladen.
- BuddyPress Mobile erweitert das Network um einen voll funktionsfähigen Mobilauftritt.
Fazit
Mit Buddypress lässt sich der eigene Blog in kürzester Zeit in ein eigenes Social Network verwandeln, welches sich für jede Form der Nutzung individuell anpassen lässt.
Wie man es von WordPress gewohnt ist, helfen Foren und unzählige Plugins den Traum von der eigenen Community zu verwirklichen.
Wer etwas Tolles mit relativ wenig Aufwand erzeugen will, der sollte zu Buddypress greifen.
Du hast Interesse einen Gastartikel hier auf „Blogprojekt“ zu veröffentlichen?
Die Anforderungen an Gastartikel und ein Kontaktformular findest du auf der Gastautoren-Seite.
Klingt recht nütlich, vor allem für Seiten die mit mehreren Autoren arbeiten. Diese könnten sich darüber besser absprechen.
Cool, ich bin gerade in einer kleinen Zwickmühle und dein Tipp mit Buddypress kommt zur richtigen Zeit. Und zwar habe ich eine noch relativ kleine Finanzseite und möchte ein Forum installieren. Bis auf VBulletin hat mich jedoch nichts beeindruckt.
Meinst du, bei einer kleineren Seite sollte lieber Buddypress eingesetzt werden? Was würdest du in meinem Fall eher installieren? Echtes Forum oder eher die Blogerweiterung.
Hi Mario,
An deiner Stelle würde ich ein Forum installieren, da Buddypress schon sehr in Richtung Social Network geht. Es gibt jedoch auch ein Hauseigenes Forum-Plugin: bbPress. Dieses kannst du natürlich Buddypress hinzufügen.
Hallo Philip, danke für den Tipp!
Ist eine sehr gute Alternative zu einer Community und wenn alles eingerichtet ist, bestimmt auch einfacher zu handeln.
Ist ja auch z.Z. ein großer Hype das Ganze.
Werden auch mal damit experimentieren!
Danke, wir werden berichten.
Das hört sich doch mal sehr sehr gut an.
Ich denke, es wird sich sicher lohnen, buddypress auszuprobieren.
Danke für den Tipp!
Liebe Grüße
Na das liest sich ja sehr gut. Ob das wirklich so einfach ist, das müsste man mal ausprobieren.
So ein Forum aufzubauen ist schon mit einer Menge Arbeit verbunden, und woher sollen die User auch immer herkommen. Also ich denke, das wäre mir zuviel Aufwand. Was ich schön finde, sind diese phpbb foren, aber die Software kostet wohl auch was.
Hallo Philip,
danke für den Beitrag!
Ich hatte noch nicht das Bedürfniss, auf Basis von WordPress eine Community aufzubauen, aber Buddypress hatte ich da immer im Hinterkopf.
Es war sehr schön, mal ein wenig tiefer einzutauchen. Vor allem das BuddyPress Mobile Plugin reißt micht fast vom Hocker! :)
Gruß
Vladislav
Hallo,
ich habe schon ein par Erfahrungen mit Buddypress machen können. Für mich ist die Installation und Benutzung der Software relativ einfch und unkompliziert. Das Schwierigste an so einem Projekt ist for mich die Gewinnung aktiver, regelmäßig postender Mitglieder. Danke für die nützlichen Artikel hier auf Blogprojekt.de
Hallo,
ich habe auf meinem Blog eine Artikelserie über BuddyPress, die dafür verfügbaren Themequellen und Plugins geschrieben. Ich füge hier mal den Link zu der Beitragsreihe ein:
http://www.geld-online-blog.de/online-marketing/social-web/wordpress-blog-zur-buddypress-community-erweitern-artikelreihe/
Generell ist BuddyPress ein funktionsreiches Communitytool, das man allerdings wohlüberlegt einsetzen sollte, denn eine Wald-und-Wiesen-Community so ähnlich wie Facebook wird kaum User anziehen.
Man sollte schon eher versuchen, eine spezielle Community zu einem Thema, Hobby usw. aufbauen, wo sich Fachkundige untereinander austauschen können.
Grüße
Susanne
Ich hatte BuddyPress auch schon ausprobiert. Ursprünglich wollte ich daraus eine Multi-Blogging-Plattform mit erweiterten Funktionen machen. Trotz der vielen Funktionen, welche BuddyPress bietet, habe ich die Handhabung dennoch als sehr einfach und angenehm empfunden. Das Projekt, welches ich geplant hatte, gibt es allerdings nicht mehr ;)
Super Artikel, ich werde Buddypress nach dieser Anleitung dann einmal ausprobieren. Mir ist die Interaktion der User wichtig und mit dem vorhandenem Forum kann man das sicher gut realisieren. Gibt es Probleme wenn ich BuddyPress schon auf einem länger bestehendem WordPressblog installiere?
Gibt es da Erfahrungen?
Buddypress ist ein super Tool, was allerdings auch sehr viel Arbeit abverlangt um eine Community auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Es lässt sich zwar innerhalb Sekunden installieren, aber wenn man dann tiefer einsteigt, sollte man sich schon mit PHP-Programmierung etwas auskennen.
Und man sollte vorher klare Vorstellungen haben, was für eine Community man ins Leben rufen will. Einfach mal ohne Konzept was ins Netz stellen bringt nix.
Hallo, danke für die guten Informationen.
Bei mir wird allerdings bei den Seiten der Button „New Page“ gar nicht angezeigt. Die Seite „Registrieren“ gibt es aber. Wenn ich die aufrufe, wird dennoch die Startseite angezeigt und nicht die Seite „Registrieren“.
Woran kann das liegen?