Das Jahr 2017 wird das Jahr der Mikrointeraktionen. Warum? Die Aufmerksamkeit der Nutzer sinkt, sie lassen sich nicht mehr so leicht fesseln. Gleichzeitig besteht aber Bedarf an echten, hochwertigen Nutzersignalen, weil auch Google diese wahrnimmt und sie entsprechend wertig geworden sind.
Den Nutzer unterhalten, das ist nicht einfach mehr ein kleiner Bonus, das bedeutet heutzutage einen erfolgreichen Blog zu führen. Nutzer müssen sich wohl fühlen und damit Nutzer sich wohl fühlen und ihre Zeit bei euch verbringen, brauchen sie etwas zu tun.
Stellt euch Mikrointeraktionen also als kleine Beschäftigungen vor, die den Nutzer bei Laune halten sollen. Was es für Möglichkeiten gibt, klärt unser Beitrag zum Thema.
Was genau ist eine Mikrointeraktion?
Aber noch einmal im Detail. Mikrointeraktionen möchte ich persönlich gar nicht so streng eingrenzen. Schon die Scrollbar ist demnach eine Art von Mikrointeraktionen. Ich tue etwas kleines, für sich genommen Unbedeutendes, um weitere Inhalte zu sehen.
Auch die Share Buttons sind eine Mikrointeraktionen, besonders der Like Button. Ein kleiner Klick und ich sage dem Autor, dass es mir gefallen hat.
Kommentare sind zwar für sich genommen etwas Größeres, aber selbst die würde ich heute fast schon als Mikrointeraktion bezeichnen, da sie im Gesamtbild ja nur einen Teil der Interaktion ausmachen.
Mikrointeraktionen sind also kleine Dinge, die dem Nutzer das Gefühl geben etwas zu tun. Die ihm das Gefühl geben, dass er nicht nur ein unbedeutender, starrer Leser ist, sondern er auch etwas bewegen, sagen, oder verändern kann und zwar mit wenig Aufwand, weil Mikrointeraktion. Er wird beschäftigt, ohne dass es kompliziert wird.
Mikrointeraktionen für WordPress Blogs
Besonders clever hat Facebook die Sache mit den Mikrointeraktionen gelöst. Früher war es nur ein einfaches Like, was gleichzeitig aber enorm viel aussagte. Heute sind es die Emojis, die jedem Beitrag mit minimalen Aufwand bewertbar machen und ihm eine persönliche Emotion verleihen. So simpel und doch so mächtig, weil Nutzer das Gefühl haben etwas zu sagen. Eine Mikrointeraktion, die für sich spricht.
Auch für WordPress gibt es, dank vieler Plugins, die Möglichkeit solche Mikrointeraktionen in den eigenen Blog zu bringen. Mit wenigen Klicks, lassen sich interaktive Elemente, Reaktionen und vieles mehr integrieren. So setzt ihr nicht nur auf einen Trend, sondern sorgt auch dafür, dass Nutzer in eurem Blog beschäftigt werden. Welche Möglichkeiten es speziell für WordPress gibt, haben wir mal für euch herausgesucht.
Simple Tooltips
Eine gute Möglichkeit, mit einfachen Mitteln für mehr Interaktion zu sorgen, sind sogenannte Tooltips. Tooltips sind einzelne Worte, die entsprechend markiert dargestellt werden. Fährt der Nutzer mit seiner Maus nun darüber, öffnet sich der eigentliche Tooltip und zeigt weiterführende Information.
Nichts Großartiges, aber für sich genommen lassen sich so weitere Informationen unterbringen und der Nutzer freut sich über die kleine Interaktionsmöglichkeit, die noch dazu gut aussieht und hübsch animiert werden kann.
iList Pro
Okay, eine echte Infografik ist was vollkommen anderes, trotzdem ist iList Pro* eine durchaus interessante Idee. Das Plugin setzt solche Infografiken, mit einigen vorgefertigten Templates, ganz simpel innerhalb von WordPress um.
Zum Ausprobieren gibt es übrigens auch eine Lite-Version, bei der dann aber natürlich die vielen Vorlagen etc. fehlen. Ein Blick ist das Plugin aber wert, wobei hier eher wenig Interaktion, als vielmehr Abwechslung im Content geboten wird. Allerdings sorgen ein paar Animationen dafür, dass die Infografiken entsprechend dynamisch wirken.
Draw Attention
Wollt ihr bestimmte Bereiche innerhalb von Bildern markieren und mit weiteren Beschreibungen versehen? Dann ist Draw Attention euer Plugin. Mit der Erweiterung für WordPress lassen sich Bereiche festlegen, oder auch ganz genau ausschneiden, um dort per Klick weitere Informationen bereitzustellen.



Ein bisschen wie Tooltips innerhalb von Bildern, müsst ihr euch das vorstellen. So lassen sich Details auf Grafiken explizit beschreiben, während der Nutzer das Gefühl einer Interaktion hat.
Mapplic
Keine Lust auf Google Maps? Nicht schon wieder die ewige Alternative OpenStreetMap verwenden? Dann könnte Mapplic* etwas für euch sein, denn mit dem Plugin für WordPress erstellt ihr interaktive, frei gestaltbare Maps für euren Blog oder euer Unternehmen.
Wenn ihr Derartiges benötigt, solltet ihr euch mapplic also mal anschauen, denn optisch macht das Ganze durchaus etwas her. Hübsche Karten, die sich frei gestalten und konfigurieren lassen.
DW Reactions
DW Reactions kennt inzwischen wohl jeder, aber ich wollte es trotzdem erwähnen. Immerhin bringt das WordPress Plugin die Reactions (Emoji-Bewertung) von Facebook direkt in den eigenen Blog und das auf die denkbar einfachste Art.
Plugin aktivieren, kurz in die Optionen schauen, schon wird unter den Beiträgen ein entsprechender Bereich angezeigt. Einfach, aber genau so beliebt wie bei Facebook selbst. Die inzwischen fast schon klassische Form von Mikrointeraktion.
Agree/Disagree
Umfragen sind begehrt, doch schon zu kompliziert für die heutige Zeit, wenn ihr mich fragt. Deshalb liebe ich Agree/Disagree*. Keine umfangreichen Fragen, sondern einfach nur ein »Was denkst du?«.
Mikrointeraktion in ihrer schönen Art und Weise, passend für nahezu jeden Blog und jeden Artikel. Wer mehr möchte, kann sich aber auch WP-Polls anschauen, denn damit könnt ihr umfangreichere Umfragen in eure Beiträge einfügen. Ob das aber so zielführend ist, wage ich zu bezweifeln, denn Mikrointeraktionen müssen eben auch mikro sein. So wie Agree/Disagree.
GoogleGraph
Wer seinen Blog interaktiver gestalten möchte, tut gut daran mehr mit Grafiken, Statistiken und schnell lesbaren Elementen zu arbeiten. GoogleGraph integriert das gleichnamige Script, um derartiges zu erzeugen.
Wer es einfacher und klarer will, kann auch Interactive Financial Charts* verwenden und bekommt gleich noch hübsche Animationen spendiert. Beides gute Plugins, wenn ihr viel mit Graphen und Statistiken arbeitet, was wohl nicht immer der Fall ist. Trotzdem, durch verschiedene Funktionen und einen Effekt beim Mousover, wirken diese Statistiken sehr interaktiv.
User Feedback
Einen hab ich noch. Feedback ist für Nutzer nicht nur eine Mikrointeraktion, sondern auch für euch von großer Bedeutung. Warum den eigenen Lesern also keine Möglichkeit geben, ihre Wünsche zu äußern?
User Feedback macht es möglich und zwar indem jeder Nutzer einen Screenshot erstellen kann, um sich dann auf genau dieses Bild zu beziehen. Hat er einen Bug in eurem Blog gefunden, kann er ihn also direkt mit Bild an euch senden. Oder er äußert einfach ein paar Wünsche und Ideen. Interaktiv und nützlich für beide Seiten.
Mikrointeraktionen nicht unterschätzen
Nun weiß ich genau, wie es einigen von euch geht. Ihr denkt, dass alles ist doch Blödsinn und so ein Kleinkram ist eh nur schlecht für die Performance, mal davon abgesehen, dass ihr ein weiteres Plugin aktuell halten müsst. Das ging und geht mir ähnlich, jedoch zeigen viele Tests und auch meine eigenen Versuche in diesem Bereich, dass Mikrointeraktionen viel bewirken können. Gerade in dem Bereich, der immer wichtiger wird, nämlich den Nutzersignalen, führen Mikrointeraktionen zu Verbesserungen.
Hat der Nutzer etwas zu tun, bleibt er länger auf eurer Seite. Hat der Nutzer etwas zu tun, geht er unter Umständen zufriedener, weil er seine Meinung, seinen Kommentar, oder einen Emoji loswerden konnte. Hat der Nutzer etwas zu tun, ist er auf eurer Seite interaktiv dabei, statt nur ein stiller Leser zu sein und sei die Interaktion auch noch so klein, sie ist genau deshalb bedeutend.
Den Nutzer beschäftigen, halten und gefallen, das ist die Herausforderung von SEO 2017. Mikrointeraktionen sind da ein einfaches Mittel, mit wenig Aufwand Interaktion zu erzeugen, die jedem gefällt und mit der jeder umgehen kann.
Vielen Dank für den interessanten Artikel! Ich denke auch, dass User-Interaktion gerade für SEO in Zukunft noch wichtiger wird, als sie aktuell ist. Google lernt dadurch von seinen Nutzern, was guter Inhalt ist. Das bringt den Blog dann auch in den Suchergebnissen nach oben und man bekommt mehr Traffic auf die Seite.
Was auch noch hilfreich sein könnte, sind die in letzer Zeit immer häufiger auftretenden Bots. Welche einem Kunden gezielter helfen die Fragen zu beantworten die er sich stellt. Ich finde diese Bots erhöhen vorallem die Nutzerfreundlichkeit. Und dadurch besonders die attraktivität der Seite. Es zielt zwar weniger auf mikrointerkatonen innerhalb der Blogs, aber macht Seiten halt lebendiger.