Wenn man schon eine ganze Weile bloggt, sammelt sich ein nicht unbeträchtliches Artikel-Archiv an.
Diese älteren Artikel bekommen aber oft einfach nicht mehr so viele Besucher, da sie im Blog schlecht zu finden sind.
In diesem Artikel geht um das Pushen von älteren Artikeln im Social Web. Ich habe damit selber sehr gute Erfahrungen gemacht und möchte deshalb heute ein paar Tipps dazu geben.
Der Wert älterer Artikel
Viele Blogger unterschätzen den Wert älterer Artikel. Das überrascht nicht, gelten Blogs doch als Echtzeit-Medium, deren großer Vorteil in aktuellen Infos liegt.
Die chronologische Anordnung der Inhalte trägt ebenfalls dazu bei, dass ältere Artikel gern vergessen werden.
Allerdings sind ältere Artikel ein wichtiger Baustein für den langfristigen Erfolg eines Blogs. Im Artikel Alte Artikel vorstellen, verlinken und zweitverwerten habe ich bereits einige Tipps gegeben, wie man ältere Artikel im eigenen Blog weiter nutzen und wiederverwerten kann.
Im Folgenden gebe ich Tipps und teile meine Erfahrungen, wie man ältere Artikel im Social Web vermarkten kann.
Ältere Artikel mit Twitter pushen
Das erste Instrument, welches sich sehr gut dazu eignet ältere Artikel nochmal zu pushen, ist Twitter. Ich nutze Twitter nun schon recht lange und habe mittlerweile fast 4.000 Follower auf meinem Account selbstaendig. Da ich selber nur rund 30-40 Leuten folge, ist der Großteil meiner Follower wirklich an meinen Infos und Links interessiert.
Das kann ich mittlerweile natürlich sehr gut nutzen, um nicht nur aktuelle Artikel bekannt zu machen, sondern eben auch ältere.
Deshalb sollte man 1-2 mal in der Woche einen älteren, aber guten und zeitlosen Artikel aus dem eigenen Blog raus suchen. Das „zeitlos“ ist dabei wichtig, da es natürlich keinen Sinn macht, nochmal einen News-Artikel zu veröffentlichen, der heute völlig veraltet ist.
Wenn der Artikel aber Infos enthält, die heute noch genauso nützlich sind wie vor 6 Monaten (oder wann auch immer der Artikel veröffentlicht wurde), dann eignet er sich.
Ich nutze die Software Tweetdeck um Twitter-Nachrichten zu lesen und zu schreiben. Dort gibt es auch eine automatische Kürzung der URL, was in diesem Fall zusätzlich von Vorteil ist, da meine Artikel-URLs auch das Veröffentlichungs-Datum enthalten.



Wenn dann jemand die „richtige“ URL im Tweet sieht und z.B. darin die 2009 entdeckt, dann könnte ihn das davon abhalten den Artikel anzuklicken.
Vor so einen älteren Artikel schreibe ich dann in der Regel „Top-Artikel: “ oder ähnliches. Direkt mit der Nase auf die Tatsache stoßen, dass es ein älterer Artikel ist, wäre sicher nicht Klick-Fördernd.
In der Regel nutze ich das zeitversetzte Veröffentlichen, was mit Tweetdeck möglich ist, um am Anfang der Woche schon mehrere Artikel-Tweets für die gesamte Woche vorzubereiten. So muss ich nicht jeden Tag einen neuen Tweet manuell absenden.
Ältere Artikel mit Facebook/Google+ pushen
Facebook bzw. Google+ eignen sich ebenfalls sehr gut zur Vermarktung älterer Artikel.
Dazu muss man sich natürlich dort anmelden und dann kann man Beiträge auf seiner Facebook/Google+ Seite veröffentlichen.
Das mache ich meist manuell, da es leider noch kein gutes Tool dafür gibt.
Es wäre schöner, wenn man ein Tool hätte, mit dem man alle drei großen Networks mit ein Klick „bestücken“ könnte. Aber vielleicht kommt so etwas ja noch.
Sobald man in diesen Netzwerken einen etwas größeren User-Stamm aufgebaut hat, lohnt sich die Veröffentlichung älterer Artikel auf jeden Fall.
Nicht nur altes Zeugs
Man sollte es aber auch nicht übertreiben oder ausschließlich alte Artikel in den Social Networks veröffentlichen. Eine gute Mischung aus aktuellen Posts, dem Teilen von Beiträgen anderer Nutzer (Das ist ganz wichtig!), etwas Kommunikation und eben ältere Artikel macht die meisten User von Twitter und Co. glücklich.
Wer seine Social Network Accounts lediglich zum Pushen älterer Artikel nutzt braucht sich nicht zu wundern, wenn er kaum neue Fans/Follower gewinnt.
Fazit
Im August 2012 hatte ich über 700 Besucher von Twitter, Facebook und Google+ auf „Selbständig im Netz“-Artikel die 2011 oder vorher erschienen sind. Das ist nicht überragend viel, aber die Vermarktung von älteren Artikeln auf Socia Networks bringt definitiv neue Besucher und das für wenig Aufwand.
Insgesamt also eine lohnende Traffic-Quelle, die ich regelmäßig nutze.
Also ich sehe das anders als du, Peer. Ich glaube gerade in der „Blogosphäre“ ist es wichtig, eine persönliche Bindung zum Leser aufzubauen. Und das erreicht man dadurch das man immer und überall mit offenen Karten spielt.
Wenn ein Artikel alt ist, aber gut, dann darf man das ruhig in sein Tweet mit einbauen. Warum nicht Tweeten: „Gerade einen tollen Artikel im Blog wieder gefunden: xyz.de“.
Wenn ich jemandem auf Twitter folge und der knall mir 2 mal die Woche einen Tweet raus wo ein „Top Artikel“ angepriesen wird und dann ist der Artikel aus 2009, dann fühle ich mich als Werbeobjekt und nicht als geschätzter Leser.
Und dieses Gefühl bei meinem Leser zu erzeugen, will ich doch unbedingt vermeiden.
Bin gespannt wie das die anderen sehen!
Grüße
Micha
Hallo Peer,
hast du schon mal Hootsuite zum Artikel publishen ausprobiert. Das geht dort auch zeitgesteuert und man kann an Twitter, Facebook und Google+ die Nachricht verschicken.
Viele Grüße
Jochen
Ja, Hootsuite kenne ich und das ist auch ganz gut. Aber es ist eine Website und das stört mich. Ich möchte liebe eine Windows-App.
Hallo Peer,
bei einigen Projekten nutzen wir ebenfalls diese Methode und sind daher vom Nutzen absolut überzeugt. Aber wie du schon sagtest, sollte man es nicht übertreiben. Der Fokus muss auf den Top Artikeln liegen. Vor dem erneuten Pushen sollte zudem geprüft werden, ob diese ein kleines Update vertragen könnten, weil beispielsweise aktuellere Zahlen zu einer bestimmten Thematik vorliegen.
Wie du aber bestimmt auch mitbekommen hast, nutzen immer mehr die Methode, um sich künstlich attraktiv zu machen. Einige Blogs, die ich früher sehr gerne gelesen habe und die es auch geschafft haben eine schöne Community aufzubauen, scheinen sich mittlerweile mehr ums Erhaschen von künstlich generierten Social Signals zu bemühen als ums Schreiben. So was finde ich dann nicht nur schade, sondern es nervt zum Teil auch ungemein. Wer jedenfalls einfach nur jeden Artikel aus April ´08 noch einmal via Twitter pushen will, der hat den Nutzen für seine Leser bzw. Follower einfach nicht verstanden und brauch sich nicht zu wundern, wenn der Traffic einschläft.
Grüße aus Leipzig,
Philipp
Für twitter gibt es ein Plugin namens tweet old Post.
Dies lässt sich nach eigenen Bedürfnissen anpassen! Darunter, wie oft ein tweet rausgeschickt wird, aus welcher/n Kategorie/n der Artikel stammen soll.
Leider bekomme ich es auf meinem Blog aber nicht zum laufen. Und das, obwohl in der extra dafür eingerichten Kategorie 13 Artikel enthalten sind.
Das Plugin meldet einfach, das es keine Post findet!