Wie oft sollten neue Artikel im Blog erscheinen?
Diese Frage stellen sich viele Blog-Einsteiger.
In diesem Artikel gebe ich Tipps zur optimalen Schreibfrequenz und natürlich schildere ich meine eigene Vorgehensweise und meine Erfahrungen.
Dieser Artikel ist Teil der Serie:
52 Profi-Tipps um deinen Blog zu verbessern
Optimale Schreibfrequenz
Viele Blog-Einsteiger fragen mich immer nach der perfekten Vorgehensweise. Wie soll die perfekte Domain aussehen? Wie lang sollte ein perfekter Artikels ein? Wie gestaltet man eine perfekte Headline? Und so weiter.
Meine Antwort ist immer dieselbe: Es gibt keine perfekte Domain/Artikellänge/Headline/…
Das gilt auch für die Schreibfrequenz. Es gibt nicht DIE EINE Vorgehensweise, die für alle optimal ist. Stattdessen gilt es den eigenen optimalen Weg zu finden.
Viel hilft viel?
Oft hört man, dass man viele Artikel in seinem Blog veröffentlichen muss, um erfolgreich zu sein.
Selbst ich schreibe auf selbstaendig-im-netz.de seit Jahren jeden Tag mindestens einen Artikel, oft sogar mehr. Und es gibt viele Blogs, die noch mehr Artikel am Tag freischalten.
Dennoch würde ich nicht pauschal sagen, dass man unbedingt viel bloggen muss, um erfolgreich zu sein, auch wenn es Vorteile mit sich bringt:
- Viele tägliche Artikel bringen natürlich viele aktuelle Besucher.
- Es gibt oft mehr Links und Shares in Social Networks.
- In einer gewissen Zeit entsteht natürlich ein größeres Archiv, was wiederum mehr stabilen Traffic bringt
- Viele Leser schätzen eine gewisse Verlässlichkeit bzw. Regelmäßigkeit.
Auf „Selbständig im Netz“ bloggen ich seit Anfang 2007 und mittlerweile sind es mehr als 3.000 Artikel. Der Großteil meiner Besucher gelangt über „alte“ Artikel zu mir. Das macht den Traffic stabil und ich kann unter anderem von meinem Blog leben, weil das Artikel-Archiv durch das tägliche Bloggen so umfangreich ist.
Allerdings bringt das Schreiben von vielen Artikel durchaus auch Nachteile mit sich:
- Viele Blogger schreiben nur in Ihrer Freizeit und da kann es schon stressig werden, wenn man täglich bloggen will.
- Die Qualität der einzelnen Artikel kann durchaus leiden, wenn man lieber auf Quantität geht.
- Oft fehlt einfach die Zeit, um täglich zu bloggen. Schließlich muss man nachdenken, recherchieren, editieren usw..
- Bei zu vielen Artikeln in kurzer Zeit besteht die Gefahr, dass einzelne Artikel etwas untergehen.
Viele Artikel zu veröffentlichen hat also Vor- und Nachteile.
Google, Leser und die eigenen Nerven
Um die eigene optimale Schreibfrequenz zu finden, sollte man mehrere Faktoren berücksichtigen.
Google ist sicher ein Faktor, denn mit jedem neuen Artikel gelangt man normalerweise in ein neues Suchergebnis, was wiederum mehr Besucher (auch und gerade langfristig) bringt.
Will man mal von seinem Blog leben oder zumindest etwas Geld verdienen, ist es wichtig den Traffic zu steigern.
Mindestens genauso wichtig sind aber auch die eigenen Leser. Welche Inhalte wünschen sie sich? Wie wichtig sind aktuelle News? Ist die Konkurrenz hoch, zu der die Leser abwandern könnten?
Das Umfeld spielt eine wichtige Rolle. Ich kenne Internet-Nutzer, die wollen nur kleine Infohappen. Davon dann aber viele am Tag. Andere stehen eher auch lange und ausführliche Artikel.
Nicht zuletzt sollte man natürlich auch auf die eigenen Wünsche achten. Wie oft will man selber schreiben und was will man mit seinem Blog erreichen?



Zeitmangel
Ein oft gehörter Grund für wenige Artikel ist „Zeitmangel“.
Auch wenn das sicher teilweise zutrifft, so sehe ich dennoch immer wieder, dass sich manche das einreden.
Da ist genug Zeit zum Shoppen, Zocken, mit Freunden abhängen, TV schauen, im Social Web unterwegs sein usw..
Deshalb hilft es, wenn man mal wirklich ehrlich analysiert, wie man seine Freizeit verbringt und man sich dann überlegt, ob man manche halbe Stunde nicht vielleicht lieber in die Blog investiert.
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass eine gewisse Regelmäßigkeit hilft. Wenn man sich z.B. jeden Montag vornimmt einen Artikel zu schreiben, fällt es mit der Zeit einfacher.
Wer nicht so regelmäßig Zeit hat, aber dennoch regelmäßig etwas veröffentlichen will, kann Beiträge vorschreiben, wenn gerade Zeit ist.
Meine Erfahrungen
Ich betreibe ‚Selbständig Im Netz‘ nun seit Februar 2007 und diesen Blog hier seit Ende 2009.
Ich habe es fast durchgehend geschafft auf SiN täglich zu bloggen und auf Blogprojekt erscheinen 2-3 Artikel in der Woche.
Das funktioniert aber auch nur, weil ich selbständig bin und ich das während der Arbeitszeit machen kann. Würde ich das neben einem normalen Job in meiner Freizeit machen, könnte ich diesen Output nicht stemmen, gerade auch weil ich eher auf längere Artikel setze.
Zu Beginn fiel es mir übrigens recht schwer und jeder Artikel war eine schwere Geburt. Durch regelmäßiges Bloggen ist das aber viel einfacher geworden und mittlerweile brauche ich deutlich weniger Zeit pro Artikel.
Dennoch achte ich darauf, dass ich nicht zu viele Artikel schreibe. Zum einen würde mich das zu sehr auslaugen. Zum anderen gibt es als Blogger noch andere Dinge zu tun (Social Web, Vermarktung, Kontakte …), um den Blog erfolgreich zu machen.
Zumal ich schon den einen oder anderen Blog wieder aus meinem Feedreader geworfen habe, weil mir da zu viele Artikel in kurzer Zeit erschienen sind.
Fazit
Was die optimale Schreibfrequenz ist, muss jeder für sich herausfinden.
Ich würde allerdings empfehlen auf jeden Fall regelmäßig zu publizieren. Lieber regelmäßig einen Artikel in der Woche, der besonders ist und Qualität hat, als in einer Woche mal 4 kurze Beiträge und dann 2 Wochen nichts.
Man sollte sich die Zeit gut einteilen und immer Ausschau nach Artikelideen halten. Dann kann man sofort mit dem Schreiben loslegen, wenn man mal Zeit hat.
Ganz wichtig ist, dass es einem Spaß macht und es nicht zu sehr in Arbeit ausartet (auch wenn ein wenig Disziplin hilft, wenn man mal nicht so recht Lust zum Schreiben hat). Nur so wird man langfristig dabei bleiben.
Aufgabe
Analysiert eure aktuelle Schreibfrequenz und überlegt euch, ob die zum Erreichen eurer Ziele optimal ist.
Wenn ihr noch keine regelmäßige Schreibfrequenz habt, dann nutzt einen Plan und setzt euch feste Schreibzeiten, um eine regelmäßige Schreibfrequenz zu etablieren.
Ja, ja, die liebe Schreibfrequenz :)
Du hast es ja bereits erwähnt, viele Leser möchten heute schnell(er) informiert weden. Das ist die Kehrseite der Medaille vom Smartphone-Boom.
Ich selbst habe feststellen müssen das sich Content-Erstelltung und -Marketing stets die Waage halten müssen.
Darüber hinaus spielt mE auch das Thema Aktualität eine wesentliche Rolle. Bin ich Nr. 987 die ein Thema aufgreift oder gehöre ich zu den ersten Blogs.
Das ist ein Thema, das mich momentan sehr beschäftigt.
Ich möchte gerne zweimal die Woche, vielleicht sogar dreimal was veröffentlichen, aber ich kann froh sein, wenn ich es auf einmal in der Woche bringe.
Bei mir greift das Argument „nicht GENUG Zeit“ sehr wohl.
Ich weiß echt nicht, wie andere es schaffen, einen Artikel in weniger als einer Stunde zu schreiben. Die meisten meiner Beiträge dauern ca. 5 Stunden und da ist die Zeit, die ich für das Aussortieren und Bearbeiten all der Fotos benötige, noch nicht eingerechnet.
Ich denke, es kommt auch immer auf die Art des Blogs an.
Ich suche fieberhaft nach einer Art „regelmäßigen Serie“, die mit kurzen, kompakten Inhalten glänzt, so dass ich sie auch wirklich regelmäßig verfassen kann. Bisher ist mir noch nichts eingefallen und bevor ich irgendwas recht „wertloses“ poste, nur damit ich was gepostet habe, lass ich es lieber ganz sein.
Wie auch bei jedem E-Mail-Marketing, sehe ich hier Parallelen zu den Frequenzen. Es kommt auf das Thema an, ob man wirklich jeden Tag einen fundierten und gut recherchierten, in die Tiefe gehenden Artikel schreiben kann, mag ich dahin gestellt lassen. Viele sagen auch, sie hätten die Zeitung gelesen, meinten aber damit, die Headlines überflogen zu haben … welche Artikel wurden denn wirklich komplett gelesen. Man muss entscheiden, ob man ein Info-Blog sein will oder ein Themen-Blog, eben Unterschied zwischen Nachrichten und Breaking News oder ein Monatsmagazin eben. Da gibt es nicht richtig oder falsch. Beides existiert nebeneinander und die Besucher werden sich für die ihnen angenehme und erwartete Aufbereitung entscheiden. Was ich beobachten kann auf themenähnlichen Blogs, aber eben mit anderer Frequenz unterhalten, … ein einmal gewonnenes Klientel lässt sich später nicht mehr umerziehen zu anderen Schlagzahlen. Sobald ich die Frequenz des anderen Blogs übernehme, verliere ich zumindest signifikant Leser … wie mein E-Mail-Marketing auch. Was meine These von oben unterstützt: User suchen die für sie individuell passenden Gegebenheiten aus und bleiben bzw. gehen.
Michael Marheine
Danke für den informativen Artikel! Ich schreibe auch viel zu wenig und in dem letzten Monat ist eigentlich kaum was neues dazugekommen! Ich brauche auch für Artikel längere Zeit und irgendwie komme ich nicht dazu! Das Problem ist auch, dass ich im Moment viel in der Uni schreibe und gerade an drei Nischenseiten arbeite!
Werde den Artikel aber beherzigen und versuchen wenigstens zwei gute Artikel pro Woche herauszubringen! Wenn die Nischenchallenge anfängt, habe ich wenigstens ein (leichteres) Thema zum schreiben :)
Die Schreibfrequenz scheint ein schwieriges Thema zu sein. Ich denke, sie ist abhängig, welche Art Blog man betreibt und welche Ansprüche man an sich selbst stellt und was die Leser von einem erwarten. Ich habe häufig das Gefühl, dass viele Leser lieber kürzere Artikel lesen und dafür vielleicht häufiger, als lange Artikel mit größen Abständen dazwischen. Dabei die Waage zu finden, ist wichtig. Ich denke, zwei bis drei qualitativ hochwertige Artikel pro Woche, sofern es Berufs- und Privatleben zulassen, für diese ausführlich zu recherchieren, könnten ideal sein.
Ich habe mich auf 2 Artikel pro Woche geeinigt. Diese erscheinen jeden Mittwoch und jeden Sonntag 15.00 Uhr auf meinem Blog. Über Social Media verteile ich sie 1-3h nach Erscheinen. Ich habe recht viel Output und (momentan) auch die Zeit dafür. Mir fällt es sehr leicht, Artikel zu schreiben, da ich mittlerweile so lange in der Materie stecke, dass vieles zur Routine geworden ist und ich den Stoff nur noch anschaulich aufbereiten muss. Tendenziell werden meine Artikel mit der Zeit länger. Ich weiß nicht, ob das unbedingt so gut ist. Ich habe auch schon darüber nachgedacht, evtl. 3 Artikel pro Woche zu schreiben und diese dafür etwas kleiner ausfallen zu lassen, aber dabei stellt sich mir die Frage, ob die Anschaulichkeit nicht darunter leiden könnte.
Danke für diesen lehrreichen Artikel. Ich habe auch einen relativ neuen Blog und habe es mir überlegt, welche Frequenz sinnvoll ist und bin momentan noch bei einem Artikel alle drei Tage, was vielleicht ein bisschen wenig ist, dafür sind die Artikel alle sorgfältig geschrieben und recherchiert!
Liebe Grüsse
Ich veröffentliche jede Woche einen Artikel, allerdings sind viele meiner Artikel ausführlich und benötigen deswegen einiges an Recherche, aber trotzdem kriege ich jedes Mal tolles Feedback.. Allerdings ist meine Lersezahl nicht soo gross, aber die wächst auch nicht wenn ich noch zwei kurze, ohne Recherche entstandene Artikel dazwischenschiebe.. Also Quantität ist nicht so wichtig wie Qualität!
LG Mila
Bei mir ist das Problem, dass ich pro YouTube-Video schonmal einen Blogartikel schreibe und dann noch mindestens einen weiteren Artikel pro Woche der sich um ein anderes Thema handelt. YouTube-Videos kommen jenachdem ob ein wichtiges Fußballspiel 2 Tage später ansteht bis zu 5 Stück :D
Mal wieder ein schöner Artikel, danke dafür! :)
Früher habe ich relativ unregelmäßig gebloggt und dabei festgestellt, dass sich Blogpausen irgendwie einschleifen. Am ersten Tag hat man anderes im Kopf, am zweiten meldet sich das schlechte Gewissen, am dritten kommt einem irgendetwas anderes dazwischen und ab Tag 4 gewöhnt man sich so eine „na, jetzt ist auch egal…“-Haltung an.
Seit anderthalb Jahren veröffentliche ich jetzt fast täglich einen Artikel und merke, dass sich eine gewisse Routine eingestellt hat. Beiträge gehen leichter von der Hand, für die Artikelbilder kann ich auf ein mittlerweile mehr als umfangreiches Fotoarchiv zurückgreifen und ich habe mir angewöhnt, Ideen für neue Artikel immer gleich zu notieren, damit ich in inspirationsmauen Phasen darauf zurückgreifen kann. Feste Artikelserien helfen auch, beispielsweise gibt es am Monatsende immer einen Rückblick über die zuletzt gelesenen Bücher, am Monatsanfang stelle ich das neue Thema für meine Aktion „Blog des Monats“ vor und am 15. geht das Voting dafür los, etc. Solche Strukturen helfen mir, nicht völlig planlos den blinkenden Cursor anzustarren. ;-)
Grundsätzlich achte ich darauf, bei Artikeln über Events möglichst zeitnah zu bloggen, spätestens am Abend des nächsten Tages. Damit erwischt man einfach die meisten googelnden Mitbesucher, und zwei Wochen später interessiert so ein Bericht dann meist auch einfach nicht mehr.
Ich habe meine Schreibfrequenz von anfangs alle 4 Tage nun auf jeden zweiten Tag erhöht und kann natürlich dies deutlich an meiner Besucherzahl ablesen.. Manchmal denke ich darüber nach, jeden Tag zu bloggen, aber wird da der Druck nicht irgendwann zu hoch??