Immer wieder bekomme ich Mails von Blog-Anfängern, die mich fragen, welche rechtliche Dinge man beachten muss.
Noch mehr Blogger kümmern sich allerdings gar nicht darum, was durchaus mal teuer werden könnte.
Deshalb möchte ich in meinem heutigen Tipp einen kurzen Überblick geben, auf was man als Blogger achten sollte.
Dieser Artikel ist Teil der Serie:
52 Profi-Tipps um deinen Blog zu verbessern
Hinweis:
Da ich kein Anwalt bin, handelt es sich bei den folgenden Ausführungen um meine persönliche Meinung und meine eigenen Erfahrungen. Es handelt sich nicht um eine Rechtsberatung. Falls konkrete Fragen oder Probleme auftauchen, sollte man sich an einen Anwalt wenden.
Recht für Blogger
Das Netz ist längst kein rechtsfreier Raum mehr. Im Gegenteil, in vielen Bereichen muss man mittlerweile mehr machen, als das offline notwendig wäre.
Das gilt auch für Blogger, die bestimmte rechtliche Anforderungen erfüllen müssen, da es sonst Ärger z.B. in Form von Abmahnungen geben kann.



Kennzeichnungspflichten
Nach deutschen Recht müssen alle Websites Kennzeichnungspflichten nachkommen, die öffentlich zugänglich sind. Teilweise wird zwar darüber spekuliert, dass das für rein private Websites und Blogs nicht notwendig ist, aber zur Sicherheit würde ich es immer machen.
Wer auch nur ein AdSense-Banner oder was ähnliches auf seinem Blog hat, der muss zwingend die folgenden Informationen einbauen.
- Impressum
Im Impressum stehen die wichtigsten Informationen über den Anbieter eines Blogs. Dank des einen oder anderen Generators im Web, kann man sich das eigene Impressum sehr einfach erstellen. - Datenschutzerklärung
Datenschutz-Informationen waren schon seit längerer Zeit Pflicht. Allerdings gab es erst letztens eine Entscheidung, dass es eine separate Seite sein muss und nicht mehr im Impressum stehen soll.Gut ist, dass es auch hierfür einen sehr guten Online-Generator gibt.
Darin müssen dann auch genutzte Dienst, wie z.B. Google Analytics aufgeführt werden.
- Werbung
Wer mit Werbung Geld auf seinem Blog verdienen möchte, muss diese kennzeichnen. Der Grund dafür ist das deutsche Trennungsgebot von Inhalt und Werbung.Ob dies z.B. auch Affiliate-Links betrifft, ist nicht ganz klar. Ich kennzeichne diese aber auch mit einem Sternchen und dieses Sternchen erläutere ich dann in der Sidebar oder im Header.
sonstiges
Darüber hinaus gibt es noch eine ganze Menge weiterer rechtlicher Stolperfallen, derer man sich als Blogger bewusst sein sollte.
- Urheberrecht
Die meisten Abmahnung im Internet gibt es wohl wegen des Urheberrechts.Es gibt einige Dinge, die man z.B. beim Einsatz von Bildern auf den eigenen Seiten beachten sollte.
- Verleumdung/Beleidigung
Man selber sollte niemanden beleidigen oder unbewiesene Behauptungen aufstellen. Und man sollte darauf achten, dass dies auch nicht in den Kommentaren geschieht. - Newsletter
Wer einen Newsletter versendet, muss die Abonnenten mit den Double-Opt-In Verfahren verifizieren. - Markenrecht
Vor allem bei der Wahl des Domainnamens sollte man darauf achten, dass keine Markenrechte verletzt werden. - Leistungsschutzrecht
Dank des Leistungsschutzrechts darf man nun nicht mehr Texte von anderen Publikationen übernehmen, bzw. nur in bestimmten Fällen.Wer also regelmäßig so etwas wie eine Presseschau machen will, sollte vorsichtig sein.
- Google Analytics
Das Statistik-Tool Google Analytics darf zwar mittlerweile in Deutschland genutzt werden, aber man muss dabei einige Dinge beachten. - Social Web
Das Social Web ist nochmal eine ganz andere Baustelle. Wer als Blogger Facebook, Twitter und Co. nutzt, muss dort ebenfalls auf einige Fallstricke achten.
Das soll es mit dem kurzen Überblick gewesen sein. 100% rechtliche Sicherheit gibt es zwar nicht, aber wer diese Punkte beachtet, hat schon mal die meisten Problemursachen ausgeschaltet.
Fazit
Leider muss man sich auch als Blogger heutzutage intensiv mit dem Thema Recht beschäftigen.
Weitere Infos gibt es im Artikel Blog-Start-Serie – Schritt 19 – rechtliche Aspekte
Und ich habe auch schon einen Podcast dazu gemacht.
Kurz ne Frage, vielleicht kennt ja jemand eine Antwort:
Muss ich in einem Artikel immer die Bildquelle mit angeben oder reicht ein Eintrag im Impressum, in dem ich die Bildquellen für alle Bilder angebe?
@Domä das würde mich auch mal interessieren. Ich habe beides schon gesehen, also es gibt vielen Webseiten die die Bilderquellen nicht direkt am Bild sondern auf einer externen Webseite wie beispielsweise dem Impressum angeben. Peer handhabt das selbst ja auch so, z.B. hier https://www.werkzeugkoffer-tests.de/impressum/#bilderquellen
Das hängt von den Lizenz-Bedingungen des Bilder-Anbieters ab. Bei Fotolia reicht die Angabe im Impressum.
Hi Peer,
ich hab da auch mal eine Frage. Auf meinem Blog schreibe ich gerade an weiteren Restaurantempfehlungen von Steinhäusern, etc. in Florida. Für meinen Dunkin Donuts Artikel konnte ich relativ leicht von der deutschen Werbeagentur eine Freigabe für die Bilder und die Bilder direkt erhalten. Bei den US Firmen / Ketten ist das gar nicht so einfach. Kein impressum, teils keine Emailadressen, etc.
Bei einem solchen Artikel hältst du es für rechtlich vertretbar die Logos, bzw. Fotos von den Webseiten auch ohne Freigabe zu verwenden und darauf zu verlinken?
Im Prinzip schreibe ich ja nur Empfehlungen, also positive Reviews. Und z.B. irgendein Fotolia Steak einzubinden wäre ja auch irgendwie irreführend.
Viele Grüße Andy
Das ist eine rechtliche Frage, die ich nicht wirklich beantworten kann.
Das muss jeder für sich entscheiden.
Ich wäre dabei jedenfalls sehr vorsichtig.
Es ist interessant, dass es so vieles gibt, dass man beachten muss. Danke für die Rechtsberatung zum Thema Bloggen. Diese ganzen neuen Regeln nehmen ein bisschen die Freude am Schreiben aber ich denke, wenn man sich einmal durch gearbeitet hat dann wird das schon.
Vielen Dank für deine Tipps, auf was man bei einem Blog aus rechtlicher Sicht alles achten muss. Für einen ersten Überblick ist das perfekt, für Detailfragen werde ich mich an einen Rechtsanwalt wenden müssen, wie du schon richtig sagst. Ich arbeite gerade an meinem ersten Blog und bin sehr erleichtert zu lesen, dass es sowohl fürs Impressum als auch für die Datenschutzerklärung Online-Generatoren gibt, die einem die Arbeit abnehmen.