Blogger haben die Macht, Inhalte so zu gestalten wie es in Zeitungen, Zeitschriften und so weiter einfach nicht möglich wäre. Sie können einfach mal poetisch werden, weit ausholen, sehr ausführlich schreiben, geschichtlich oder auch unfassbar detailreich sein.
Doch all diese Möglichkeiten nutzen viele Blogger einfach nicht richtig aus, kratzten nicht einmal an dessen Oberflächen. Sie setzten sich auf eine Ebene mit Zeitungen, bringen News wie große Magazine, oder vergessen ganz einfach was den klassischen Blog eigentlich ausmacht.
Nämlich Persönlichkeit, eine einzigartige Schreibe, Informationen fernab von den typischen Quellen des Internets, oder der Echtwelt mit ihren Zeitungen und Magazinen. Weit weg von Redaktionen, Redakteuren und professionellen Beratern. Gerade das macht Blogs doch eigentlich aus, zumindest wenn ihr mich fragen würdet.
Blogger sollten unbedingt mehr Bücher lesen, finde ich, einfach um wieder ein Gefühl für eine wirklich gute Schreibe zu bekommen. Nicht irgendwelche Bücher, sondern die von herausragenden Schriftstellern, die mit ihrem Stil etwas verändert haben oder immer noch verändern.
3 Buchautoren, die Blogger kennen müssen
Oft habe ich den Eindruck, dass viele Blogger gar nicht stilsicher formulieren können, gar nicht wissen, dass simple Artikel auch ruhig spannend erzählt sein dürfen. Gerade für Anfänger ist das übrigens ein sehr guter Hinweis, denn die finden durch gezielte Beispiele in Form von Büchern und Autoren, sowie Strukturen, zu ihrem ganz eigenen Stil. Und einen eigenen Stil zu haben ist immer wichtig, ganz besonders heutzutage, wo die Konkurrenz im Grunde unendlich groß ist und es nur wenige schaffen sich aus der Masse hervorzuheben.
Deshalb stelle ich euch hier nun einfach mal drei, meiner Meinung nach herausragende Autoren vor, die durch ihren Schreibstil auffallen, begeistern und sich so aus der Masse emporheben können. Die sollt ihr natürlich nicht kopieren, aber beeinflussen lassen und lernen könnt ihr eine tatsächlich eine ganze Menge von diesen Schriftstellern.
Chuck Palahniuk
Mit Fight Club wurde er berühmt und doch ist Fight Club sicher nicht sein bester Roman. Chuck Palahniuk ist Journalist und besitzt eine technisch perfekte Schreibe, die nicht von dieser Welt zu sein scheint, zumindest wenn man mich fragt. Fachlich ist jedes Buch eine echte Offenbarung, wenn auch oft recht abstrakt und damit nicht unbedingt leicht zu lesen.
Im Vergleich mit anderen Büchern braucht man als Leser also eine Weile, bevor man mit dieser Art von Schreibe warm wird oder gar zurechtkommt. Dann packt und begeistert sie aber, überrascht immer wieder und spitzt sich zu einem absolut gigantischen Ende zusammen. Stilsicher und clever. Meine Empfehlungen sind die Bücher Flug 2039*, Diva* und Die Kolonie*. Alle sehr einzigartig geschrieben und dadurch eben etwas ganz besonderes in der Welt der Bücher.
Aber Vorsicht: Chuck Palahniuk ist nichts was ihr mal eben vor dem Schlafengehen lesen solltet, denn dafür sind seine Bücher oft viel zu komplex. Also keine leichte Kost, dafür aber eine mehr als geniale, vor allem auf den eigentlichen Stil bezogen.
Gerade wenn ihr also auf der Suche nach neuen Eindrücken für eure eigene Schreibe seid, werdet ihr bei Chuck Palahniuk definitiv fündig. Ein wegweisender Autor, an den man sich allerdings auch erst gewöhnen muss. Ganz wichtig bei seinen Büchern: Immer bis zum Ende lesen, denn bis dahin wartet so manch eine heftige Überraschung auf den Leser.



Stephen King
Persönlich bin ich eigentlich kein Freund von Stephen King, doch in Sachen Detailreichtum kann jeder Blogger noch viel von ihm lernen. Lest euch mal die Dunkle Turm Saga* durch oder fangt zumindest mit dem ersten, sehr guten Buch der Reihe an. Wie dort die verschiedenen Umgebungen beschrieben werden, wie Bildungssprache ganz gezielt genutzt wird, um spezielle Themen interessanter zu gestalten und vieles mehr, ist beispielhaft für die Schreibe von Stephen King. Finde zumindest ich.
Blogger profitieren davon, weil auch sie Inhalte oft ausführlicher und analytischer beschreiben sollten als sie es tun oder gar können und Stephen King einfach ein Meister darin ist, alltägliches, Landschaften und vieles mehr, sehr ausführlich und dennoch interessant zu umschreiben.
Hunter S. Thompson
Hunter S. Thompson hat den personenbezogenen Erlebnisbericht, Schrägstrich Gonzo-Journalismus erfunden und geprägt. Angst und Schrecken in Las Vegas* ist sein wohl bekanntestes Werk. Eine irrwitzige Reise, auf der Suche nach dem amerikanischen Traum.
Interessant an Hunter S. Thompson ist, dass er quasi schon damals, als es noch keine Blogs gab, im Grunde ein waschechter Blogger war. Er scherte sich nicht um Regeln und machte alles anders, schrieb wie er wollte, formte echte Geschichten aus seinen journalistischen Storys. Handwerk gemischt mit Wahnsinn und direkter kreativer Schreibe, das war und ist etwas besonderes.
Wer seine Bücher liest, taucht daher unweigerlich in ein anders Zeitalter ein, denn seine Werke sind nicht mehr aktuell und beschreiben nicht den Zustand der heutigen Zeit. Seine Schreibe kann aber dennoch, auch heute noch, viel vermitteln und besitzt ganz eigene Züge, die zu analysieren es sich durchaus lohnt.
Lest mehr Bücher!
Über die Qualität eines Buches lässt sich immer streiten, ebenso über die enthaltene Geschichte, den Verlauf der Handlung, sowie über allen anderen Aspekte literarischer Werke. Worüber sich aber nicht streiten lässt ist, ob ein Autor sein Handwerk beherrscht. Alle drei Autoren haben ihren eigenen Stil, schufen ihre eigene Art zu schreiben und prägten damit auch eine neue Form des Schreibens. Deshalb haben sie alle ihre Nische gefunden, oder sind wie Stephen King sogar im Mainstream angekommen, haben sich etabliert.
Aus meiner Sicht lohnt es sich für Blogger daher auch mehr denn je von solchen „Meistern“ zu lernen, denn Blogs werden es in Zukunft immer schwieriger haben. Was dann bleiben wird, sind die neuen Stephen Kings, die neuen Hunter S. Thompsons, die neuen Chuck Palahniuks, die eben ihren ganz eigenen, außergewöhnlichen Stil finden und pflegen, mit dem sie die Leute abseits der großen Medien weiterhin zu begeistern wissen und mit dem sie echte Fans gewinnen.
Schreiben kann jeder. Davon leben aber nur die, die wirklich außergewöhnlich gut schreiben.
Über Tipps und eure Empfehlungen in Sachen Bücher, interessante Autoren und Schreibstile, freue ich mich in den Kommentaren. Immer her damit, denn wer selbst schreibt, sollte immer auch selbst lesen.
Was für ein Zufall, ich lese gerade ein Buch von Stephen King. Das Buch heißt: Das Leben und das Schreiben. Ich bin bei den letzten 20 Seiten. Der erste Teil ist autobiographisch und der zweite Teil handelt vom Schreiben. 350 Seiten voll mit Tipps für Menschen, die schreiben wollen. Für jeden Blogger eine Fundgrube.
Hallo David,
vielen Dank für diese ungewöhnlichen Lesetipps.
Ich lese auch viel zu wenig Belletristik weil es so viele gute Sach- und Fachbücher gibt.
Eine Frage zu Stephen King: Sein „On writing“ wird ja oft als Lektüre für alle die schreiben wollen empfohlen. Dann heißt es wieder das ist kein Schreibratgeber, sondern seine Memoiren. Hast das jemand gelesen? Ist es empfehlenswert?
Grüße
Dagmar
Stephen King lese ich im Allgemeinen sehr gern